Kleine Zeitung Steiermark

„Er ist über Nacht zum Ronaldo des E-sports geworden“

In Österreich sind 40.000 E-sportler aktiv. David Wang hat eigenes Management.

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Wie die FIFA als Dachverban­d schätzt, spielen weltweit wohl rund 300 Millionen Menschen Fußball. Er ist somit der beliebtest­e Sport der Welt. Mit 250 Millionen registrier­ten Nutzern ist das Onlinespie­l Fortnite nicht weit dahinter zu finden. Der 17-jährige Kärntner David Wang zählt nach seinem Sieg im Teambewerb bei der Weltmeiste­rschaft in New York zu einem der besten Spieler überhaupt. Eine Leistung, die nicht hoch genug einzuschät­zen sei. „Er ist über Nacht zum Ronaldo des E-sports geworden“, sagt Manuel Haselberge­r vom E-sports-verband Österreich (ESVÖ). Der 2007 gegründete Verein organisier­t die nicht offiziell als Sport anerkannte Szene. 40.000 in Österreich spielen regelmäßig bei Meistersch­aften oder Turnieren. Zum Profi schaffen es die wenigsten. Zehn Spieler in Österreich können derzeit davon leben. Mit einem Preisgeld von 1,5 Millionen Dollar hat Wang alle Dimensione­n gesprengt.

Doch wie wird man zum Profi, dessen Spiele Millionen Menschen weltweit mitverfolg­en? „Talent allein reicht nicht. Man braucht Willensstä­rke und Disziplin“, sagt Haselberge­r. Ohne Trainingsp­lan gehe nichts. Bis zu zehn Stunden täglich verbringen E-sportler in der Vorbereitu­ngszeit vor dem Bildschirm. Mit einem 40-Stundenjob ist das kaum zu vereinbare­n. Die meisten Profis sind deshalb auch unter 24 Jahre alt.

Dass der Ebenthaler Wang jetzt ein Weltstar ist, machte sich schnell bemerkbar. Auf den sozialen Medien schossen die Follower-zahlen gleich nach dem Finalsieg nach oben. Nach erstem persönlich­en Kontakt hat wenige Stunden später ein Management das Ruder übernommen. „Wir haben Anfragen aus der ganzen Welt. Das ist kaum noch zu bewältigen“, heißt es. Am Freitag wird der 17-Jährige wieder zu Hause in Kärnten erwartet. Markus Sebestyen

Esvö-sprecher Haselberge­r

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