Strafamt zieht wieder in Gürtelturm ein
Büros adaptiert, Raumklima laut Gutachten unbedenklich. Jetzt startet Probebetrieb. Im Streit um Kaufpreis und Provision gibt es nun einen Konkursantrag gegen die Firma von Verkäufer und Ex-politiker Harald Fischl.
schaftsstadtrat Günter Riegler (ÖVP).
Also werde nun der Probebetrieb starten – im Sommer, wo man den klimatechnischen Elchtest wage. Die Stadt hat jedenfalls schon seit Oktober 2018 keine Miete (monatlich 14.610 Euro inklusive Heiz- und Betriebskosten) mehr bezahlt. Bekanntlich hat sie einen Kündigungsverzicht bis 2024 unterschrieben. Der Ausstieg aus diesem Vertrag ist nun aber wohl eher kein Thema mehr. Was im Rathaus auch für politische Debatten gesorgt hat: Offenbar war die Stadt als Mieter die Braut, die den Turm für den Verkauf an den jetzigen Besitzer, einen Immobilienfonds, schmücken sollte. Der Verkäufer war Ex-politiker Harald Fischl. Und auch an der Verkaufsfront ist der Gürtel- ein echter Problemturm. 12,61 Millionen Euro hat der Fonds an Fischl bezahlt. Die Vermietung der zwei Etagen an die Stadt wären für den Verkaufsabschluss unbedingt notwendig gewesen, behaupten die Vermittler des Geschäfts.
Und alle Parteien des Deals sind nun mit juristischen Nachwehen konfrontiert. Die Immobilienvermittler kämpfen rechtlich um ihre Provision von rund 300.000 Euro, die ihnen Fischl schulde. Fischl will nicht zahlen und klagt im Gegenzug beim Union Invest Fonds noch weitere 1,9 Millionen Euro vom Verkaufspreis ein. Weil der Fonds diese zu Unrecht einbehalten habe, wie Fischl behauptet.
Letzte Wendung: Da Immobilienvermittler Matthias Kalks die Provision vor Gericht erfolgreich erstritten hat, Fischl aber mit seiner Gürtelturm-gesellschaft diese noch nicht bezahlt hat, hat der Vermittler nun einen Konkursantrag gegen die Gesellschaft gestellt. Mit Zinsen geht es um mehr als 362.000 Euro. Sollte Fischl beim Fonds noch einen höheren Kaufpreis bekommen, wollen sich die Vermittler so ihren Zugriff auf die Provision sichern.