Etwas unglücklich oder sehr ausgebufft
Öfb-teamspieler Martin Hinteregger steht vor dem Wechsel zu Frankfurt.
Das sprichwörtliche Blatt vor dem Mund ist für Martin Hinteregger ein unbekanntes. Das weiß auch der Baum, nämlich Manuel Baum, der mittlerweile in die Wüste geschickte Trainer des FC Augsburg. Den hatte Österreichs Nationalteamspieler im Jänner scharf kritisiert, worauf der Kärntner vom deutschen Bundesligisten vor die Tür gesetzt wurde. Zwei Tage später ging Hinteregger leihweise an Bord von Eintracht Frankfurt und dribbelte sich dort von Erfolg zu Erfolg sowie in die Europa League. Liebend gerne hätte der 26-Jährige auch in der kommenden Saison seine Fußballkünste bei den Hessen vorgeführt, doch zwang ihn ein Vertrag zur Rückkehr zu Augsburg.
Die falsche Lösung nach dem Geschmack des Feldkircheners, der zum ersten Sommertraining der Bayern mit einem Rucksack der Frankfurter Eintracht (der laut Augsburger Vereinsführung aber einer des österreichischen Nationalteams gewesen sein soll) einrückte. Etwas unglücklich oder ausgebufftes Kalkül? Die Antwort kennt nur Hinteregger. Waren die Wogen rund um die „Rucksack“-affäre halbwegs geglättet, ließ „Hinti“erneut aufhorchen. Diesmal mit einem aufgetauchten Handyvideo, das ihn sturzbetrunken in einer Disco in Bad Häring zeigt. Das Augsburger Abschlusstraining tags darauf verpasste der Kärntner wenig überraschend. Ein untragbares Verhalten für einen Fußballprofi, das eine Frage aufwirft: Etwas unglücklich oder ausgebufftes Kalkül? Wie gesagt, die Antwort kennt nur Hinteregger.
Aber gepokert oder nicht, für den Kärntner dürfte die Rechnung aufgehen, steht er nun doch kurz vor einem Vertragsabschluss bei Frankfurt. Ende gut, alles gut. Alexander Tagger