Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung ist sehr angespannt.
denn: Bei so einem grässlichen Kapitalverbrechen sei es „geradezu Pflicht der Politik, Konsequenzen zu ziehen“. Die Sicherheit an Deutschlands 5600 Bahnhöfen müsse erhöht werden – freilich weisen diese häufig völlig unterschiedliche Strukturen auf. „Totale Sicherheit“sei „Irrglaube“– man sei „nie so gut, dass man nicht noch besser werden kann“. Seehofer kündigte dazu Spitzengespräche mit der Deutschen Bahn und dem Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) an. „Wir brauchen dringend mehr Polizeipräsenz“, hielt Seehofer fest. Das sei wichtiger als manch neuer Paragraf. Auch stärkere Videoüberwachung im öffentlichen Raum sei vorstellbar.
Über das Tatmotiv war gestern noch nichts bekannt, es gibt aber neue Details zur Person: Der mutmaßliche Täter, selbst dreifacher Vater und verheiratet, war 2006 illegal in die Schweiz eingereist und erhielt dort 2008 eine Niederlassungsberechtigung. Der 40-jährige Afrikaner galt gar als „Beispielfall gelungener Integration“. Gleichzeitig wurde er von den Schweizer Behörden seit Donnerstagabend gesucht, weil er eine Nachbarin mit einem Horst Seehofer, Bundesinnenminister Messer bedroht, gewürgt und eingesperrt hatte – und dann geflüchtet war. Eine Radikalisierung schloss man in der Schweiz aus, allerdings sei der Verdächtige dort in psychiatrischer Behandlung gewesen.
Seehofer ging auch auf die aufenthaltsrechtliche Seite und die Migrationsdebatte ein. Mindestens 43.000 unerlaubte Einreisen habe es 2018 gegeben – daher müsse man „die Kontrolle der Grenzen überall stärker in den Blick nehmen“. Er betonte die „Werte-erosion“und die damit einhergehende Entwicklung – 13 Fälle roher Gewalt zuletzt ließen die Alarmglocken läuten. Insgesamt seien ausländerrechtliche Änderungen zwar denkbar. In diesem Fall sehe er aber „keinen Anlass für eine Änderung“, so Seehofer. Ausländerkriminalität sei nicht zu verharmlosen, aber auch nicht zu instrumentalisieren.
Erst eine gute Woche zuvor war ja im Bahnhof der Stadt