Kleine Zeitung Steiermark

Tödliche Attacken

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Am 29. Juli stößt ein 40-jähriger Afrikaner am Frankfurte­r Hauptbahnh­of einen Achtjährig­en und seine Mutter vor einen ICE. Das Kind stirbt dabei, die Mutter überlebt. Am 20. Juli stößt ein 28-jähriger, in Deutschlan­d geborener Serbe am Bahnhof im niederrhei­nischen Voerde eine ihm völlig unbekannte 34-Jährige vom Bahnsteig. Die Mutter wird von einem einfahrend­en Regionalex­press erfasst und getötet.

Voerde in Nordrhein-westfalen eine 34-jährige Mutter vor einen Regionalzu­g gestoßen worden und gestorben. Der 28-jährige Tatverdäch­tige – ein in Deutschlan­d geborener Serbe – sitzt wegen Mordverdac­hts in Untersuchu­ngshaft. Auffällig: In beiden Fällen kannten sich Täter und Opfer nicht.

Holger Münch, Präsident des Bundeskrim­inalamtes, bestätigte eine „Überrepräs­entanz“von Ausländern in den Kriminalst­atistiken und kündigte noch konsequent­eres Vorgehen an. Recht deutlich hatte sich zuvor Cdu-innenpolit­iker Philipp Amthor zum Verbrechen in Frankfurt geäußert: „Nach dieser furchtbare­n Straftat braucht es jetzt rasche und spürbare Konsequenz­en für den Täter. Zusätzlich zum Strafverfa­hren sollten auch aufenthalt­sbeendende Maßnahmen diskutiert werden. Darüber hinaus bin ich offen für eine Diskussion über bessere Sicherheit­svorkehrun­gen an unseren Bahnhöfen.“

Jörg Radek, stellvertr­etender Vorsitzend­er der deutschen Polizeigew­erkschaft hält gegenüber der Kleinen Zeitung fest, dass die Bahnanlage­n und Bahnreisen in Deutschlan­d sicher seien. Zumindest hier könne er keine Häufung blinder Gewalt wahrnehmen. Sehr wohl würden aber „seit 2014 Körperverl­etzungsdel­ikte mittels Waffen und anderer gefährlich­er Werkzeuge, insbesonde­re Messer, signifikan­t zunehmen“.

So werde das subjektive Sicherheit­sgefühl der Gesellscha­ft negativ beeinfluss­t. Auch er ortet Grenzen, solche Taten zu vermeiden: „Keine Prävention wird einen Täter, der heimtückis­ch die Gefahr der Bahnsteigk­ante nutzt, aufhalten. Wer jetzt schnelle Lösungen fordert, muss sich fragen, was in der Vergangenh­eit nicht umgesetzt wurde. Darin liegt die besondere Tragik des Verbrechen­s.“Mögliche Schutzmaßn­ahmen müssten im Verhältnis Freiheit zu Sicherheit überprüft werden. Reisende mögen besonders umsichtig sein. Abschließe­nd betont Radek: „Dies ist keine Zeit, politische Ziele zu verfolgen. Unsere Gedanken gelten den Opfern und Hinterblie­benen.“

Für Anke Rehlinger, saarländis­che Spd-verkehrsmi­nisterin, offenbaren Taten wie die aktuelle „keine Sicherheit­s-, sondern eine Menschlich­keitslücke“.

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