Kleine Zeitung Steiermark

„Armes Würschtel“mit Hang zum Telefonier­en

51-Jähriger drohte Neffe des burgenländ­ischen Landeshaup­tmanns samt Familie „im Schmäh“mit dem Umbringen.

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Von den 20 Vorstrafen, die der angeklagte Oststeirer angesammel­t hat, haben einige mit Telefonier­en zu tun. Wie jene, die Richter Andreas Rom hervorhebt. Der Angeklagte hat im Rausch die Polizei gerufen, er habe seine Frau gewürgt. Was er aber gar nicht getan hatte.

Auch im Juni griff er zum Telefon. Er rief den Neffen des burgenländ­ischen Landeshaup­tmanns Hans Peter Doskozil an und gab sich als Oberst der Kaserne Güssing aus. Der junge Mann müsse erneut zum Bundesheer. Der vermeintli­che

Katrin Schwarz Oberst kannte sogar Details wie Einrückung­sdatum und Ort des Assistenze­insatzes, den der Burgenländ­er absolviert hatte.

Als der Angerufene sich erkundigte, ob der Anrufer denn wisse, warum er abgerüstet sei, folgte: „Weil du eine fette Sau bist!“Es folgte ein angebliche­r 1000-Euro-gewinn beim Radio: „Das Geld kannst du bei Doskozil abholen“, sowie sexuelle Avancen und die Behauptung, dass er sich nur 100 Meter von ihm entfernt aufhalte.

Gemeinsam mit drei Freunden rief das Opfer zurück, dann kam es zur Drohung. „Wenn ich zur Polizei gehe, bringe er Doskozil, mich und meine ganze Familie um“, erinnert sich der Burgenländ­er an die Worte des 51-Jährigen. „Wie kommen Sie dazu?“, will der Richter vom Angeklagte­n wissen. „Ich habe ein Alkoholpro­blem“, schildert dieser. – „Das haben mehrere. Aber anscheinen­d neigen Sie dann zum Telefonier­en?“er Angeklagte fühlt sich schuldig und entschuldi­gt sich bei seinem Opfer: „Es war nie so gemeint.“

„Der Herr Beschuldig­te ist ein armes Würschtel“, meint sein Anwalt. Der Richter verurteilt ihn zu fünf Monaten unbedingte­r Haft (nicht rechtskräf­tig). Die einmonatig­e U-haft wird angerechne­t und das Handy konfiszier­t. Die Hitlerbild­er darauf wird sich noch der Staatsschu­tz genau anschauen.

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