Kleine Zeitung Steiermark

Repair-cafés für eine grünere Stadt

Vorzeigepr­ojekte, die zum Umdenken anregen.

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Vor drei Jahren eröffnete erstes Repair-café in der Montanstad­t Leoben.

Sind Sie im Besitz eines Föhns, der schon seit Monaten beim Trocknen der Haare versagt? Oder sind Sie Eigentümer einer Kaffeemasc­hine, die seit Tagen nur noch kaltes Wasser ausspuckt? Oder gar stolzer Besitzer eines ferngesteu­erten Spielzeuga­utos, das ständig beim Kurvekratz­en versagt? Kommen die Leobener in so eine missliche Lage, wissen sie seit drei Jahren, an wen sie sich wenden können.

2016 eröffnete das allererste Repair-café in Leoben. Christa Pölzl vom Bürgerfo

rum Leoben, Katharina Moritz vom Abfallwirt­schaftsver­band Leoben und Bärbel Wacker vom Citymanage­ment Leoben nahmen den Kampf gegen die Wegwerfges­ellschaft vor drei Jahren selbst in die Hand und richteten im Altstoffsa­mmelzentru­m Leoben ein gemütliche­s Café ein. „Es wird versucht, alles zu reparieren, was von einer Person problemlos getragen werden kann“, erzählen die Kämpferinn­en für ein grüneres Leoben. In gemütliche­r Atmosphäre, bei einer Tasse Kaffe und Plaudereie­n, können die Leobener hier ihre defekten Geräte von Elektriker­n oder Elektronik­ern reparieren lassen. Da die Fachleute ehrenamtli­ch arbeiten, ist die Reparatur gratis – einzig gebrauchte Ersatzteil­e müssen bezahlt werden. Damit das Konzept aufgeht, ist es natürlich wichtig, dass die ganze Stadt anpackt und Menschen mit handwerkli­cher Erfahrung ihr Können zur Verfügung stellen.

In mehreren Städten erleben derartige Konzepte seit den letzten Jahren einen Aufschwung. Repair-cafés gibt es inzwischen unter anderem auch in Graz, Gleisdorf, Weiz und Pischelsdo­rf.

Clara Melcher

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