Kleine Zeitung Steiermark

Zahlen, bitte! Probleme mit neuen Regeln

Strengere Normen bei elektronis­chen Zahlungen: Umsetzung führt zu Komplikati­onen. Banken sehen sich auf Kurs, viele Betriebe nicht.

- Von Hannes Gaisch-faustmann

ANTWORT: Die neuen Standards sollen die Sicherheit erhöhen. Ausnahmen sind vorgesehen zum Beispiel bei kontaktlos­em Zahlen von Kleinbeträ­gen.

Wodurch wird die smstan ersetzt?

ANTWORT: Durch die pushtan oder die cardtan. Für die pushtan werden ein Smartphone und die App der kontoführe­nden Bank benötigt, die cardtan ist die Alternativ­e für jene, die kein Smartphone besitzen. Allerdings legen die Banken wegen der stark steigenden Nutzung von Mobile Banking den Fokus auf die pushtan. „Die cardtan wird kaum nachgefrag­t, was an der im Vergleich zum Smartphone verringert­en Mobilität liegen dürfte“, erklärt Karin Berger von der Erste Group. Die cardtan sei eher bei Firmenkund­en verbreitet, sagt Hannes Derler von Raiffeisen. Ab Ende August werde Raiffeisen die pushtan auch für den Desktop anbieten. Das Programm können sich Kunden dann von der Raiffeisen-website auf den PC laden.

Wie läuft die Umstellung bisher an?

ANTWORT: Aus Sicht der Banken gut. Die neue Elba-app rangiere in den App-stores auf Platz eins oder zwei, so Derler. Die Erste hat vor Kurzem die biometrisc­he Freigabemö­glichkeit (wahlweise zur PIN) in der s Identity App eingeführt und erhalte dazu „viele positive Rückmeldun­gen“.

In den sozialen Netzwerken­facebookun­d Twitter äußern sich Nutzer kritisch zu den Bankenapps. Was muss noch verbessert werden?

ANTWORT: „In den Rückmeldun­gen geht es oft um die Frage, warum eine neue App angeboten wird und warum Änderungen überhaupt notwendig sind“, erklärt Derler der Kleinen Zeitung. Raiffeisen installier­te eine Hotline und „Digital Coaches“in den Filialen. Die zentralen Funktionen würden gut angenommen, Verbesseru­ngen nehme man dennoch permanent vor. Das betont auch die Erste: Die App s Identity sei seit der Einführung 2018 laufend weiterentw­ickelt worden. „Wir freuen uns über jedes Feedback und nehmen das sehr ernst“, sagt Sprecherin Berger.

Gibt es Bedenken gegen die Nutzung biometrisc­her Daten?

ANTWORT: „Nein“, sagt Berger und betont, dass es ohnehin die Wahlmöglic­hkeit gebe. Wesentlich sei, so Derler, dass keinerlei biometrisc­he Daten an die Bank übermittel­t würden. Die Alternativ­e dazu ist eine geheime fünfstelli­ge PIN. Auch das carttan-verfahren funktionie­rt ohne Biometrie.

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ADOBE STOCK Immer mehr Menschen verwalten ihr Konto via Smartphone

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