Kein Platz für die Komfortzone
Österreichs Volleyball-herrenteam schwitzt in Schladming für die Europameisterschaft.
Betritt man das Falkensteiner Hotel in Schladming, kommt sofort Urlaubsstimmung auf. Die pittoreske Umgebung am Fuße der Planai lädt zum Entspannen, die Wellnesseinrichtungen der Unterkunft zum Aufladen der Akkus ein. Und doch verziehen die Volleyballer des österreichischen Herren-nationalteams bei beinahe jedem Schritt das Gesicht. Seit vergangenem Freitag bittet Teamchef Michael Warm seine Spieler nämlich im Rahmen der Athletikwoche zu mehreren kräfteraubenden Einheiten pro Tag. „Die Spieler sind körperlich schon ziemlich
am Limit“, verrät der Teamchef. „Aber das soll so sein. Sie sollen sich auch mentalen Herausforderungen stellen.“
Ein Beispiel? Heute müssen Italien-star Alexander Berger und Mitspieler vor versammelter Mannschaft etwa eine Choreografie vortragen. So sollen die Spieler aus der Komfortzone gelockt werden. Diese müssen sie bei der Europameisterschaft im September in Belgien wohl auch verlassen, wenn im Auftaktspiel gegen den Gastgeber rund 13.000 Fans gegen sie sein werden. Warm: „Wir sind im Konzert der Großen dabei, haben aber ganz hohe Ziele. Um diese zu erreichen, müssen wir als Team bei der EM das Leistungsmaximum abrufen.“in Maximum an Spontanität ist in Schladming für die Spieler auch erforderlich. Um 7 Uhr früh erfahren sie, wann sie wo sein müssen. Warm: „Das kann um 7.05 Uhr sein oder erst um 8 Uhr. Egal,
Ewas auf sie zukommt, sie müssen einfach bereit sein.“Selbst der Grazer Vorzeigeathlet Toni Menner, der nach der EM zum deutschen Rekordmeister Friedrichshafen wechselt, gibt zu: „Ich spüre meine Haxen schon ordentlich. Der Muskelkater ist da. Aber die Schmerzen werden vergehen ...“