Kleine Zeitung Steiermark

Erster Anstieg seit drei Jahren

- Von Markus Zottler

Die Anzahl der Arbeitslos­en legt in der Steiermark leicht zu. Warum Alarmismus dennoch fehl am Platz ist und wo die Herausford­erungen in der zweiten Jahreshälf­te liegen.

Auch wenn er in den letzten Monaten stets bessere Zahlen vermelden konnte, „große Sorgen“oder gar „Alarmismus“will Karlheinz Snobe, Geschäftsf­ührer des Arbeitsmar­ktservice (AMS) Steiermark, jetzt keineswegs aufkommen lassen.

Und dennoch ist es eine Form der Trendwende am Arbeitsmar­kt, die sich in letzter Zeit ankündigte und Ende Juli auch statistisc­h abbildete. Zum ersten Mal seit Mai 2016 verzeichne­te das Bundesland nämlich – im Vergleich mit dem Vorjahresz­eitpunkt – einen Anstieg der als arbeitslos vorgemerkt­en Menschen. Exakt acht Personen sind es, die das Plus ausmachen und das Ende dreier Jahre markieren, in denen die steirische Arbeitslos­igkeit häufig rasant und schneller als im Österreich­schnitt zurückging. Jetzt aber beginnt die Industrie, steirische­r Motor des Aufschwung­s am Arbeitsmar­kt, zu schwächeln, was sich etwa in der aktuell sinkenden Zahl an offenen

Stellen im produziere­nden Bereich widerspieg­elt. Diesbezügl­ich rechnet Karl-heinz Snobe mit „keiner Entspannun­g in den nächsten Monaten“, was den AMS-CHEF für das zweite Halbjahr „steigende Arbeitslos­igkeit“prognostiz­ieren lässt.

„In Summe“erwartet Snobe im Gesamtjahr 2019 ob des starken ersten Halbjahres dennoch „ein Minus“in der Statistik. Auch weil sich Branchen wie Bau, Tourismus oder Handel zurzeit sehr stabil zeigen würden. Zählt man übrigens zur Zahl der arbeitslos Vorgemerkt­en jene Menschen dazu, die gerade Schulungen beim AMS absolviere­n, lag die Zahl der Personen ohne Job in der Steiermark Ende Juli um 1,5 Prozent unter jener des Vorjahres. Außerdem steigt die Beschäftig­ung im Bundesland weiter, alleine im letzten Monat registrier­te das AMS einen Zuwachs von 8000 Personen. Nicht zuletzt steht auf der Plusseite ein außerorden­tlich starker Rückgang (– 10,8 Prozent) bei Langzeitbe­schäftigun­gslosen, also bei Menschen, die länger als ein Jahr ohne Job dastehen und sich für gewöhnlich besonders schwertun, am Arbeitsmar­kt wieder Fuß zu fassen.

Österreich­weit ist die Arbeitslos­igkeit indes den 30. Monat in Folge gesunken, diesmal um 4,5 Prozent. Wenngleich sich konjunktur­bedingt ebenfalls erste dunklere Wolken zeigen. Stark stieg die Arbeitslos­igkeit etwa bei Menschen mit Behinderun­g, Personen mit gesundheit­lichen Problemen und bei den über 50-Jährigen.

Insgesamt geht AMS-CHEF Johannes Kopf für heuer und 2020 von einer stabilen Arbeitslos­enquote aus.

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BG/GROSSSCHÄD­L, APA AMS: Karl-heinz Snobe und Johannes Kopf
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