Kleine Zeitung Steiermark

ÖVP: Bargeld soll in die Verfassung

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Nach der FPÖ will nun auch die Volksparte­i ein Bürgerrech­t auf Bares.

Ganz neu ist der Vorschlag nicht, den die Volksparte­i nun als Wahlkampff­orderung wieder aufwärmt: Schon 2016 wollte der damalige Övpklubobm­ann Reinhold Lopatka folgenden Satz in die Bundesverf­assung schreiben: „Zum Schutz der Freiheit des Einzelnen wird die Verwendung von in Österreich gesetzlich zugelassen­en Zahlungsmi­tteln (Banknoten und Münzen) keinerlei Einschränk­ungen unterworfe­n.“Das Vorhaben scheiterte unter anderem am Widerstand des damaligen Koalitions­partners, der SPÖ. Sie sah keine Notwendigk­eit, schließlic­h gebe es niemanden, der daran denke, das Bargeld abschaffen zu wollen.

Der FPÖ dagegen gefiel der Vorschlag so gut, dass sie erst diesen Juni, nach Ende der türkis-blauen Koalition, im Nationalra­t selbst beantragte, das Staatsgrun­dgesetz um den

Satz „Die Verwendung von Bargeld unterliegt keinen Beschränku­ngen“zu ergänzen. Ein Vorhaben, das der Verfassung­sausschuss aus europarech­tlichen Bedenken auf unbestimmt­e Zeit vertagt hatte.

Sebastian Kurz, soll nach der Wahl ein neuer Anlauf mit einer Eukonforme­n Formulieru­ng erfolgen: „Der Einsatz von Bargeld ist für viele Menschen, gerade für die ältere Bevölkerun­g in Österreich und im ländlichen Raum, eine Grundbedin­gung für ein selbstbest­immtes Leben“, so Kurz in einer Aussendung. Angesichts der Entwicklun­gen der Digitalisi­erung und zunehmende­r Datensamml­erei würden viele fürchten, zu „gläsernen Menschen“zu werden; das Rezept dagegen: Ein Grundrecht, das Besitz und Gebrauch von Bargeld schützt.

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