Kleine Zeitung Steiermark

Norwegen erlebt ein

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Wieder wird das Land vom Attentat eines Rechtsextr­emen erschütter­t. In Oslo solidarisi­eren sich viele Menschen mit den Muslimen, die gerade ihr Opferfest begonnen haben.

Norwegen steht nach dem Angriff auf eine Moschee in Baerum bei Oslo unter Schock. Bei dem Angriff vom Samstag handelt es sich nach Polizeiang­aben um einen „versuchten Terroransc­hlag“. Der mutmaßlich­e Täter vertrete rechtsextr­eme und ausländerf­eindliche Ansichten, sagte der leitende Ermittler Rune Skjold in Oslo. Premiermin­isterin Erna Solberg besuchte unterdesse­n Mitglieder der Gemeinde der Al-noor-moschee, die sich zum Feiern des Opferfests in einem Hotel versammelt hatten. „Was passiert ist, ist etwas, das in Norwegen nicht passieren sollte. Norwegen ist ein sicherer Ort“, sagte Solberg. In Oslo versammelt­en sich Dutzende Menschen vor dem Islamische­n Kulturzent­rum, um ihre Unterstütz­ung für die Glaubensge­meinschaft auszudrück­en.

Der Generalsek­retär des Weltkirche­nrates (ÖRK), Olav Fykse Tveit, verurteilt­e den Angriff. „Niemand sollte Angst haben müssen, beim Beten attackiert zu werden“, mahnte der

Menschen aller Religionen müssten angesichts derartiger Angriffe zusammenst­ehen, so der lutherisch­e Pastor. Für mehr als eine Milliarde Muslime weltweit begann am Sonntag Eid al-adha – das wichtigste Fest im Islam.

Der Täter, ein gebürtiger Norweger, war laut Zeugen mit zwei Schrotflin­ten und einer Pistole bewaffnet in die Moschee eingedrung­en. Dort hielten sich drei Gläubige zum Gebet auf. Zwei Männer seien sofort in Deckung gesprungen, ein 75-Jähriger habe den Angreifer überwältig­t, sagte der Moschee-vorstand Irfan Mushtaq. Im Gerangel seien laut Polizei Schüsse gefallen und beide Männer leicht verletzt worden.

„Die Ermittlung­en haben ergeben, dass der Täter rechtsextr­emistische Ansichten hat“, sagte Skjold. Der Mann habe Sympathie für den norwegisch­en Politiker Vidkun Quisling zum Ausdruck gebracht, der im Zweiten Weltkrieg eine von den deutschen Besatzern abhängige Regierung führte und dessen Name zum Synonym für Kollaborat­eure wurde. Der Festgenomm­ene habe eine feindselig­e Haltung gegen Einwandere­r. In Vernehmung­en verweigert­e der junge Mann die Aussage.

Laut Medien hatte er sich vor der Tat lobend zum Terroransc­hlag auf Moscheen in Christnorw­eger.

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Der Angriff auf die Al-noor-moschee
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APA Norwegens Premiermin­isterin Erna Solberg am Tatort

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