Kleine Zeitung Steiermark

Elf Bergtote

- Von Thomas Macher

Wanderer brechen vor Erschöpfun­g zusammen, verirren sich im Nebel, verunglück­en auf Schneefeld­ern: Die Urlaubszei­t lässt die Retter schwitzen – auch weil Massen auf die Berge drängen.

Klettern, suchen, retten und leider auch trauern: Das vergangene Wochenende verlangte den steirische­n Bergretter­n sehr viel ab: „Einsätze rund um die Uhr“, hieß es auf der Facebook-seite des Bergrettun­gsdienstes.

16 Stunden lang wurde etwa nach einem Wiener Wanderer im Hochschwab­gebiet gesucht; die Retter fanden den 53-Jährigen schließlic­h am Samstag nahe der Pfaffingal­m – zum Glück wohlauf. Nicht mehr hel

fen konnten sie einem 69-jährigen Mann aus dem Bezirk Murau: Auf dem Weg von der Planspitze zur Heßhütte brach er am Samstag zusammen. Der Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststelle­n.

Fordernde Tage wie diese sind für die steirische­n Bergretter keine Ausnahme: Zu 115 Einsätzen wurden sie allein seit Anfang Juli gerufen. Wie zuletzt auf der Planspitze waren sie in einigen Fällen leider machtlos: Elf Bergtote sind im heurigen Sommer in der Steiermark bereits zu beklagen.

„Die Zahl der Einsätze ist im Vergleich der Jahre leicht angestiege­n. Das liegt aber nicht daran, dass die Wanderer und Bergsteige­r leichtsinn­iger werden oder mit schlechter Ausrüstung unterwegs sind“, sagt der Landesleit­er der steirische­n Bergrettun­g, Michael Miggitsch. Es ist die Masse, die den Rettern zu schaffen macht: „Es wandern einfach mehr

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BERGRETTUN­GSDIENST LAND STEIERMARK (4) Auch die Alpinpoliz­ei war am Wochenende im Gesäuse im Einsatz
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Suche im Gesäuse Anfang August: Fünf Bergsteige­r wurden gerettet

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