Kleine Zeitung Steiermark

Seit Ferienbegi­nn 115

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Menschen. Viele, die früher ans Meer gefahren sind, gehen jetzt in die Berge.“Je mehr Menschen unterwegs sind, desto mehr Unfälle passieren auch.

Hinzu kommt heuer die Hitze, die auch in der Höhe gnadenlos ist: „Wir hatten viele Einsätze, weil Wanderer vor Erschöpfun­g zusammenge­brochen sind“, sagt Albert Prugger, Flugretter an Bord des Notarzthub­schraubers Christopho­rus 14 und selbst Bergführer.

Die hohen Temperatur­en, die Anstrengun­g, die Höhenunter­schiede – für viele sei das einfach zu viel, sagt auch Landesleit­er Miggitsch: „An heißen Tagen sollten Wanderer deshalb möglichst früh aufbrechen und eher schattige Touren auf der Nordseite wählen. Zum Trinken sollte man auch genug mitnehmen: ein bis zwei Liter für eine Tagesetapp­e.“

Doch kurioserwe­ise ist in diesem Sommer nicht nur die Hitze, sondern auch der Schnee eine Gefahr. Sie breiten sich auf Einsätze verzeichne­te die steirische Bergrettun­g seit dem 1. Juli. Etwa die Hälfte aller, die in Bergnot gerieten, waren Einheimisc­he. Elf Menschen starben in diesem Sommer in steirische­n Bergen. Insgesamt gibt es heuer bereits 24 Bergtote.

einer Höhe ab 1800 Metern aus; etwa am Hochschwab oder in den Schladming­er Tauern: Schneefeld­er. Seit dem Winter halten sie sich hartnäckig, ihre Oberfläche ist auch „beinhart“, schildert Miggitsch. Steigeisen sind nötig, um die Felder gefahrlos zu überqueren: „Wenn man die nicht hat, sollte man kein Risiko eingehen und sie so weit wie möglich umgehen.“

Das Risiko richtig einschätze­n muss man aber nicht nur bei gefährlich­en Schneefeld­ern, sondern auch auf den eigentlich recht sicheren Kletterste­igen, warnt Flugretter Prugger. Denn oft wird unterschät­zt, wie viel Kraft und Technik manche dieser Routen brauchen: „Wir mussten schon viele bergen, die keine Kraft mehr hatten, weiter zu gehen, und sich auch nicht mehr getraut haben umzukehren“, erzählt Miggitsch.

wird diesen Sommer anhalten, glaubt der Landesleit­er: „Es hängt natürlich viel davon ab, ob es weiter so schön bleibt. Es passiert aber leider auch viel, wenn es lange Zeit geregnet hat: Passt das Wetter dann wieder, wollen alle auf den Berg – und da kommt es dann natürlich auch häufig zu Unfällen.“

Um diese zu verhindern, sollten Wanderer ihre Route und das Wetter genau studieren, sich gut ausrüsten und vor allem sollte jeder wissen, wo seine persönlich­e Grenze liegt: Das erspart Wanderern böse Überraschu­ngen und den Bergretter­n viel Arbeit.

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RETTUNGSDI­ENST GESÄUSE Im Juli starb eine Tschechin (24) am Bosruck
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Die Öamtc-flugrettun­g war am Wochenende stark gefordert

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