Im Nachtzug nach Hamburg fuhren Bettwanzen mit
ÖBB versprechen rasche Maßnahmen. Grazer und seine Freundin leiden unter den Folgen: Wohnung in Kopenhagen ist Fall für Kammerjäger.
Seit seinem Philosophiestudium ist ein junger Grazer als Promotionsassistent an einer schottischen Universität tätig – und dementsprechend häufig in Europa unterwegs. „Verstärkt wollten meine Partnerin und ich diesen Sommer – und auch in Zukunft – die Bahn nutzen, um mit der gegenwärtigen Klimasituation verantwortlich umzugehen“, betont der Steirer. Doch eine Fahrt verleidete ihm das Bahnfahren gründlich: Im Öbb-nachtzug wurde das Paar Opfer von Bettwanzen.
Bemerkt haben es die beiden bei der Ankunft in Hamburg, als sie am 3. August aus dem von
Wien kommenden „Nightjet“stiegen. „Diese Woche muss die Wohnung meiner Freundin in Kopenhagen bereits zum zweiten Mal von einem Kammerjäger behandelt werden“, so der Uni-assistent. Besonders unangenehm dabei: Auch alle anderen Mieter mussten informiert werden, deren Wohnung müssen wahrscheinlich auch mit Gas gereinigt werden. Und auch der Grazer ist in Schottland seither eifrig damit beschäftigt, alle Textilien einzufrieren. Was ihn erbost: Bereits am 23. Juli war im „Nightjet“nach Hamburg ein
Bettwanzenbefall aufgetreten.
Die ÖBB ließen den Waggon reinigen. „Aber war es gründlich genug?“, fragt sich das nun betroffene Paar.
„Bettwanzenbefall kommt in diesem Sommer leider häufig vor – in Hotels und auch in Zügen“, bedauert Öbb-pressesprecher Bernhard Rieder. Meist werden die Parasiten in Rucksäcken eingeschleppt. „Wenn wir davon Kenntnis erhalten, wird der Waggon sofort gesperrt und einer Komplettreinigung unterzogen“, betont Rieder. Noch gestern gab es ein Entschuldigungsschreiben an das junge Paar, auch eine „schadenersatzrechtliche Prüfung“wird nun eingeleitet.