Die Last der
Die Handball-damen von Hypo NÖ, lange einer der besten Klubs der Welt, spielen bei den steirischen Handballtagen mit. Aber nicht als Meister, denn nach 42 Jahren ist die Serie gerissen.
wurde Jimmy Carter zum 39. Präsidenten der USA gewählt, Björn Borg gewann zum ersten Mal in Wimbledon und Wladimir Klitschko erblickte das Licht der Welt. Dass man heute auch davon erzählen würde, dass die Handballerinnen von Hypo NÖ erstmals die höchste heimische Damen-liga gewonnen haben, hätte damals wohl kaum wer gedacht. Doch es war der Beginn einer unglaublichen Serie an Titeln: 42 Mal in Folge kürte sich der Verein aus Maria Enzersdorf zum Österreichischen Meister.
Es war eine Sensation, als Atzgersdorf im Mai dieses Jahres den Serienmeister entthront hat. Jenen Klub, der in seiner Historie auch acht Siege in der Champions League stehen hat. In den kommenden Tagen finden in der Steiermark die steirischen Handballtage statt, die Hypodamen sind erstmals dabei. Wenig verwunderlich, denn zu dieser Zeit, knapp vor Saisonstart, waren sie meist schon damit beschäftigt, auf europäischem Parkett Handbälle ins Tor zu werfen.
Die Finalniederlage gegen Atzgersdorf war schmerzhaft, „finanziell und moralisch“, erzählt Klub-obmann Gerhard Haidvogel. Sie war aber nur Symptom, denn der riesige Klassenunterschied zum Rest der Liga schrumpfte in den Jahren davor kontinuierlich. Vorbei die Zeit, als das gesamte Team aus Profis bestand, die großteils Weltklasse waren. Der nicht gewonnene Titel läutet bei Hypo NÖ keine neue Zeitrechnung ein – das geschah bereits 2014, erinnert sich Haidvogel. Da musste man beginnen, kleinere Brötchen zu backen, was mitunter finanzielle Gründe hatte. Es wurde und wird zunehmend schwieriger, Geldgeber zu finden – und da leide der gesamte Handball darunter, nicht nur sein Team. Die Vergangenheit ist eine Last. Wer Erfolge hatte, wird daran gemessen. Doch von dem, was war, ist, „wenn man ehrlich ist, wenig übrig. Es ist romantisch, wenn man fast weltweit für diese Erfolge wahrgenomGerhard Haidvogel