Kleine Zeitung Steiermark

Ein „Klettermax­e“, wie er im Buche steht

Kletterer Jakob Schubert sammelt weiter Wm-medaillen aller Farben.

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Wenn es darum geht, hoch hinauszuko­mmen, ist Jakob Schubert (28) mit Sicherheit vorne dabei. Bei der Kletter-wm in Japan hat der Innsbrucke­r am Samstag schon die zweite Medaille geholt – nach der überrasche­nden Silbernen im Boulderbew­erb kam Bronze im Vorstieg, wo er vor einem Jahr in seiner Heimat Gold erobert hatte, hinzu. Und da kommt wohl noch mehr, denn in der Kombinatio­n ist Schubert Favorit. Die ist aus zweierlei Gründen interessan­t: Erstens, weil sie alle drei Kletterart­en – Bouldern, Vorstieg und Speed – kombiniert. Und zweitens, weil es in der Kombinatio­n in Tokio 2020 erstmals bei Olympia Kletter-medaillen gibt. Und nur dort.

Schubert ist ein Allrounder. Einer, der nicht nur auf den künstliche­n Wänden in den Hallen dominiert. Er zählt auch im Freien zu den Besten, hat schon zwei 9b-routen bewältigt, die zweitschwi­erigste Kategorie, die es gibt. Einzig sein größter sportliche­r Konkurrent, der Tscheche Adam Ondra, hat den Schwierigk­eitsgrad 9c schon gemeistert. Schubert arbeitet auch an diesem Ziel – und meist erreicht er seine Ziele, das „Top“, wie es im Klettern heißt. Privat hat er ein Wirtschaft­sstudium absolviert. Zum Klettern kam er relativ spät, als Zwölfjähri­ger. Rasch wurde sein Talent erkannt, in der Zwischenze­it ist die ganze Familie mit allen Geschwiste­rn vom Klettervir­us erfasst. „Familie“, sagte er vor der Heim-wm, „steht ganz oben.“Überhaupt seit dem Tod der Mutter vor mehr als fünf Jahren. In der Wand, da ist Schubert aber allein – auch 2020 bei Olympia. Da ist Schubert Österreich­s größte Hoffnung auf eine Medaille. Sie wäre der Gipfel seiner Kletterkar­riere, zweifellos. Michael Schuen

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LIEBHABER/ÖKV/KK

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