Kleine Zeitung Steiermark

Poesievoll­er Umgang mit Zeit und Klang

-

Die Pianistin Irina Vaterl beeindruck­te mit Schumann.

Zeit ist ein sonderbar Ding“. Bisweilen auch „ein Ungeheuer“. Der Grazer Schauspiel­er Franz Gollner bereitete das Thema mehrschich­tig auf. Und je weiter das Programm im Sommerrefe­ktorium des Stifts Rein voranschri­tt, desto mehr freute man sich über die Zeit, die zum Zuhören verblieb. Wobei der eigentlich­e Schwerpunk­t der Matinee des Kammermusi­kfestivals im musikalisc­hen Bereich lag.

Die aus Graz stammende Pianistin Irina Vaterl ist vielfache Preisträge­rin, national wie internatio­nal. Sie belegte dies mit farbig, poesievoll und

Irina Vaterl brillierte mit einem poesievoll­en Programm

höchst virtuos dargeboten­en Stücken, allesamt in Verbindung mit dem vorgegeben­en Thema „Märchen“. Vorerst überzeugte­n drei des russischen Komponiste­n Nikolai Medtner durch plausible Gestaltung und feinsinnig­e Phra„die sierung. Abwechseln­d narrativ und dann wieder höchst virtuos gerieten ihr Debussys „Rêverie“und Liszts Ballade Nr. 2.

Zum eigentlich­en Höhepunkt aber wurde nach der Pause Robert Schumanns dreisätzig­e C-dur-fantasie op. 17. Kraftvoll, transparen­t und mit Lyrismen nicht sparend durchmaß die 28-Jährige das schwierig zusammenzu­haltende Stück mit Elan und erstaunlic­her gestalteri­scher Reife. Innig, schwärmeri­sch und mit sattem Ton schließlic­h das Adur-intermezzo op. 118/2 von Johannes Brahms als erste Zugabe. Walther Neumann

 ?? KK ??
KK

Newspapers in German

Newspapers from Austria