Kleiner Mann mit großen Gefühlen
Charmante Romantikkomödie: Oscar-preisträger Jean Dujardin kämpft als 1,36-Meter-mann um eine große Frau.
Am Anfang steht ein Blind Date: Die toughe Anwältin Diane (Virginie Efira, bekannt aus dem französischen Feelgood-film „Birnenkuchen und Lavendel“) hat ihr Handy im Restaurant liegen lassen. Ein ehrlicher Finder am Nebentisch nimmt es an sich und ruft sie an. Sie ist so begeistert vom Timbre seiner Stimme und auch von dem, was der Architekt sagt, dass sie sich auf eine Verabredung mit ihm einlässt. Überraschung: Alexandre ist sympathisch, gut aussehend und – kleinwüchsig.
„Mein ziemlich kleiner Freund“heißt die hinreißende
Romantikkomödie von Laurent Tirard aus dem Jahr 2016, die ein Remake eines argentinischen Films ist. Jean Dujardin, der für sein unvergleichliches Spiel in „The Artist“einen Oscar als bester Hauptdarsteller kassierte, ist in einer geschrumpften Version als 1,36Meter-mann zu sehen. Das hat mitunter einige optische Nachteile, weil einem der Schauspieler ja aus anderen Rollen vertraut ist. Und weil das Schrumpfen sich auf die Reduktion des Körpers beschränkt.
Dennoch – der Film punktet mit viel Fingerspitzengefühl und mit einem intelligenten
Film-traumpaar: Jean Dujardin und Virginie Efira
Drehbuch. Die Darsteller sind eine Stärke für sich, die Handlung kippt nie in billigen Klamauk, und langweilige Klischees in puncto Größenunterschiede werden größtenteils umschifft.
Erzählt wird eine smarte, zeitgemäße Liebesgeschichte, die sich nicht von Argwohn, Spott oder Neid aus der Umgebung unterkriegen lässt. Leichtfüßig wird aber auch Gesellschaftskritik an den Spöttern geübt.
Hand aufs Herz: Von seichtem, vorhersehbarem Herzschmerz mit plakativer Happyend-garantie hat diese Fernsehwelt eigentlich eh schon genug.