Kleine Zeitung Steiermark

Amerikaner lieben ihre Kekse

Die Grazerin Heidi Riegler (56) hat in den USA mit ihrer Bäckerei sogar die „New York Times“überzeugt.

- Von Claudia Felsberger

Hin und wieder darf man sich etwas gönnen. Das findet auch die „New York Times“. Die Empfehlung des Us-mediums: die Kekse und Kuchen, die Heidi Riegler (56) bäckt. Die gebürtige Grazerin ist nach ihrem Studium in die USA ausgewande­rt. In New York hat sie vor gut drei Jahren die „Vienna Cookie Company“gegründet. Unter diesem Namen verkauft sie seitdem österreich­ische Spezialitä­ten wie Linzer Torte, Apfelstrud­el und Kekse.

Schon drei Mal hat die „New York Times“über Riegler berichtet. Erst vor wenigen Tagen wurde ihr Mohnkuchen, der neu im Sortiment ist, vorgestell­t. „Ich habe mehr als 100 Bestellung­en aufgrund des jüngsten Artikels bekommen, und das an einem Tag“, sagt Riegler. Dabei war das Backen zunächst nur ein Hobby.

Denn studiert hat die 56-Jährige Theaterwis­senschafte­n und Journalism­us in Wien. Nach Abschluss ihres Masters

ist sie in die USA gereist und hat dort 1994 ihren Master of Fine Arts abgeschlos­sen. „Die nächsten 20 Jahre habe ich im Kunstberei­ch in der Öffentlich­keitsarbei­t und im Marketing gearbeitet“, sagt Riegler, die versucht, zumindest einmal im Jahr nach Österreich zu reisen, um ihre Verwandtsc­haft zu besuchen. Unter anderem war sie bei der Brooklyn Academy of Music tätig, bis Riegler sich 2011 als Publizisti­n selbststän­dig machte und mit Kulturorga­nisationen wie „Symphony Space“, „New York Live Arts“und „Harlem Stage“zusammenar­beitete.

„Nebenbei habe ich begonnen zu backen. Ich wollte einmal etwas anderes machen“, erzählt Riegler. Gelernt hat sie das Handwerk übrigens von ihrer Mutter. 2009 wartete Riegler auf ihrer eigenen Hochzeit mit 2000 hausgemach­ten Keksen auf. „Die waren gleich verschlung­en!“

Nachdem ihre Ware auch auf Märkten gut ankam, gründete Riegler 2016 ihre „Vienna Cookie Company“– und wurde prompt von Williams-sonoma, einem Warenhaus-unternehme­n für Kochutensi­lien und Lebensmitt­el, unter Vertrag genommen. Seitdem ist ihr Unternehme­n ein Ganzjahres­geschäft. Aber wenn die 56-Jährige nicht in der Backstube steht, geht sie gerne mit ihrer Hündin im Wald spazieren oder schreibt Theaterstü­cke.

30.000 Kekse verkaufte Riegler vergangene­n Herbst und Winter. Heuer dürften es doppelt so viele werden. Und generell der Bestseller? Ihre Linzer Torte! Aber auch der Apfelstrud­el sei ein Hit, so Riegler. ie selbst könne sich nicht für ein Lieblingsp­rodukt entscheide­n: Linzer mit Zitronen-marmelade, Sandbusser­l, aber auch Nuss-strudel und Mohntorte sind ihre Favoriten. Ebenso ist die Liste von Dingen, die Riegler an Österreich vermisst, lang: „Die Kultur, die Architektu­r, das Wandern, Skifahren, die Beisln ...“

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PRIVAT, NY TIMES
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Unternehme­rin Heidi Riegler. Oben: Rieglers Mohnkuchen in der „New York Times“

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