Ein Jahr Haft für Ex-gründer von Pflegegruppe
2012 ist die „Gemeinsam statt einsam“-gruppe kollabiert. Ein Schöffengericht verurteilte zwei Steirer zu (teil-)bedingten Haftstrafen.
Zweitangeklagte (69), anfangs Hilfskraft, dann Berater und Controller, wurde wegen betrügerischer Krida sowie Untreue zu neun Monaten bedingt verurteilt sowie zu einer Zahlung von rund 1590 Euro. Sowohl Angeklagte, Verteidigung als auch der Vertreter der Wirtschaftsstaatsanwaltschaft kündigten vor Gericht an, keine Rechtsmittel zu ergreifen.
Die flotte Verhandlung mag über das Ausmaß des Pflegefalls hinwegtäuschen. Tatsächlich wurde seit 2012 intensiv ermittelt, Gutachten füllen mehr als 1200 Seiten und wurden mit 1,7 Millionen Euro in Rechnung gestellt. Kredite der Gesellschaften summierten sich auf mehr als 25 Millionen Euro, die Ausfälle waren hoch.
Daher sprach Ankläger Georg Kasinger gestern von „Großmannssucht“, Vermögen sei verschleudert und „extrem hohe Fremdmittel“seien eingesetzt worden. Pikant: Der 69Jährige hätte trotz Lohnexekutider
on heimlich Geld kassiert. So etwa 1590 Euro, die eigentlich Landeszuschüsse für Windeln für Pfleglinge gewesen sind.
Beide Angeklagten waren geständig. „Ich hätte 2009 die Firma übergeben sollen“, bedauerte der 54-Jährige nachträglich. Damals ist er zum Spö-bürgermeister einer Gu-gemeinde gekürt worden. Doch er blieb im Geschäft, vertraute anderen. „Sie waren nicht ganz alleine der Böse“, anerkannte auch der Vorsitzende.