Frau in Brand gesetzt: Urteil heute erwartet
55-jähriger Rumäne steht in Leoben wegen zweifachen Mordversuchs und versuchter Brandstiftung vor dem Geschworenensenat.
Gefühlt ein gutes Dutzend unterschiedlicher Versionen zu den dramatischen Geschehnissen im März dieses Jahres tischt der 55-jährige Angeklagte dem Geschworenensenat gestern am Landesgericht Leoben auf. Eines ist ihnen gemein: Sie widersprechen sich, bis auf einen Punkt: Er habe nicht die Absicht gehabt, das Ehepaar zu töten. „Ich wollte ihnen nur Angst machen“, betont der rumänische Staatsbürger. Dass das Feuerzeug Feuer entfacht habe, sei „unabsichtlich“passiert, nachdem er gestolpert sei. „Nicht schuldig“, bekennt er sich zum Vorwurf des zweifachen Mordversuchs und der versuchten Brandstiftung.
Das sieht Staatsanwältin Katharina Tauschmann jedoch anders: Mit Benzin habe der Angeklagte die Frau übergossen und dann angezündet: Sie wurde schwer verletzt. Mit einer Flasche voll Benzin, einem Feuerzeug sowie einem Holzstock sei
der 55-Jährige zu dem Haus des Ehepaars im Bezirk Murtal marschiert. Da er bereits im Sommer 2018 mit einer Flasche Benzin bei dem Ehepaar aufgetaucht war und mit dem Anzünden des Hauses gedroht habe, habe der Mann eine Schreckschusspistole geholt, so Tauschmann. Mit dem Stock habe der Angeklagte sie diesem aus der Hand geschlagen. Nach einigen erfolglosen Versuchen, den Angreifer mit Pfefferspray in die Flucht zu schlagen, sei das letztlich gelungen. Für die gefährliche Drohung 2018 war der Angeklagte rechtskräftig verurteilt und nach frühzeitiger Entlassung aus der Haft (wegen guter Führung) im Dezember abgeschoben worden.
Bereits im Jänner kam er erneut illegal nach Österreich. Das Aufenthaltsverbot war noch gültig. Im März stand er wieder vor dem Haus des Landwirtepaars, für das er lange Zeit gearbeitet hatte – wieder mit Benzin, und dieses Mal – im Gegensatz zu