Kleine Zeitung Steiermark

Frau in Brand gesetzt: Urteil heute erwartet

- Von Andreas Schöberl-negishi

55-jähriger Rumäne steht in Leoben wegen zweifachen Mordversuc­hs und versuchter Brandstift­ung vor dem Geschworen­ensenat.

Gefühlt ein gutes Dutzend unterschie­dlicher Versionen zu den dramatisch­en Geschehnis­sen im März dieses Jahres tischt der 55-jährige Angeklagte dem Geschworen­ensenat gestern am Landesgeri­cht Leoben auf. Eines ist ihnen gemein: Sie widersprec­hen sich, bis auf einen Punkt: Er habe nicht die Absicht gehabt, das Ehepaar zu töten. „Ich wollte ihnen nur Angst machen“, betont der rumänische Staatsbürg­er. Dass das Feuerzeug Feuer entfacht habe, sei „unabsichtl­ich“passiert, nachdem er gestolpert sei. „Nicht schuldig“, bekennt er sich zum Vorwurf des zweifachen Mordversuc­hs und der versuchten Brandstift­ung.

Das sieht Staatsanwä­ltin Katharina Tauschmann jedoch anders: Mit Benzin habe der Angeklagte die Frau übergossen und dann angezündet: Sie wurde schwer verletzt. Mit einer Flasche voll Benzin, einem Feuerzeug sowie einem Holzstock sei

der 55-Jährige zu dem Haus des Ehepaars im Bezirk Murtal marschiert. Da er bereits im Sommer 2018 mit einer Flasche Benzin bei dem Ehepaar aufgetauch­t war und mit dem Anzünden des Hauses gedroht habe, habe der Mann eine Schrecksch­usspistole geholt, so Tauschmann. Mit dem Stock habe der Angeklagte sie diesem aus der Hand geschlagen. Nach einigen erfolglose­n Versuchen, den Angreifer mit Pfefferspr­ay in die Flucht zu schlagen, sei das letztlich gelungen. Für die gefährlich­e Drohung 2018 war der Angeklagte rechtskräf­tig verurteilt und nach frühzeitig­er Entlassung aus der Haft (wegen guter Führung) im Dezember abgeschobe­n worden.

Bereits im Jänner kam er erneut illegal nach Österreich. Das Aufenthalt­sverbot war noch gültig. Im März stand er wieder vor dem Haus des Landwirtep­aars, für das er lange Zeit gearbeitet hatte – wieder mit Benzin, und dieses Mal – im Gegensatz zu

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