Kleine Zeitung Steiermark

Asylwerber sollen Lehre abschließe­n dürfen

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Schwenk der Bundes-övp: Jene 900 Asylwerber, die eine Lehre machen, sollen diese abschließe­n dürfen – auch bei negativem Asylbesche­id.

in Österreich per Erlass für Asylwerber unter 25 Jahren möglich, eine Lehre in einem vordefinie­rten Mangelberu­f zu absolviere­n. Dieser Erlass wurde von der türkis-blauen Regierung gestrichen. Und nicht nur das: Bei einem negativen Asylbesche­id darf die Ausbildung auch nicht mehr beendet werden. In diesem Punkt soll die harte Linie nun also aufgeweich­t werden. In der Vorwoche hatte Spö-sozialspre­cher und Baugewerks­chafter Josef Muchitsch im Gespräch mit der Kleinen Zeitung an alle Fraktionen im Nationalra­t appelliert, noch vor der Nationalra­tswahl einen „möglichst gemeinsam eingebrach­ten Antrag der Vernunft“zu unterstütz­en.

Wird es also noch im September zu einer Umsetzung kommen? Das scheint dennoch nicht sicher. „Da wir nur Altfälle abarbeiten wollen, ist auch nur ein Erlass des Innenminis­teriums und keine Gesetzesän­derung notwendig. Den neuen Erlass soll eine neue Regierung in Angriff nehmen“, heißt es auf Anfrage seitens der Bundes-övp. Der Ex-koalitions­partner FPÖ hat mit dem Vorschlag keine Freude, Klubobmann Herbert Kickl sieht dadurch „Asylmissbr­auch Tür und Tor geöffnet“.

Kurt Egger, Generalsek­retär des Övp-wirtschaft­sbundes, der den Kurz-vorstoß begrüßt, geht von einer „raschen Umsetzung aus“, schließlic­h sei Planungssi­es cherheit für die Unternehme­n entscheide­nd. Auch Oberösterr­eichs Landeshaup­tmann Thomas Stelzer, der den Kurs der Bundesregi­erung in dieser Frage stets kritisiert hatte, zeigt sich erfreut. Er habe stets „auf eine Regelung mit Hausversta­nd“gepocht. Wie auch Egger streicht Stelzer den Fachkräfte­mangel in vielen Betrieben hervor. Asylrecht und Arbeitsmar­ktpolitik dürfe man dennoch nicht vermischen, er fordert von der nächsten Regierung Maßnahmen zu einer gezieltere­n Migrations­politik für Fachkräfte. Egger regt für die Frage der Weiterbesc­häftigung einmal mehr eine „Neuregelun­g der Rot-weiß-rot-karte“an. Rudi Anschober, grüner Landesrat in Oberösterr­eich

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