Pedalritter der alten Schule
Mit der „Styroica“geht in der Südsteiermark ein ganz besonderes Sattelfest über die Bühne. David Bernkopf ist einer der guten Geister des Radrennens.
Wer am 31. August auf der südsteirischen Weinstraße unterwegs ist, dem kann es mit etwas Glück passieren, dass er ganz unverhofft eine Zeitreise macht. Und zwar dann, wenn man auf den Pulk der wackeren Pedalritter des Radrennens „Styroica“trifft, die sich durch das Auf und Ab der Weinberge kämpfen. An den Start gehen bei dieser Veranstaltung nämlich nur Renn-, Bahn- oder Sporträder mit Stahlrahmen und einem Baujahr bis Ende der 1980er-jahre. „Was den Charme ausmacht, ist, dass wir nicht nur auf alten Rädern unterwegs sind, sondern sich die Fahrer auch in passende, alte Kluft werfen“, sagt Mitveranstalter David Bernkopf. Dazu noch ein Reserveschlauch und eine Luftpumpe – fertig ist das Outfit.
Als Inspiration für die steirische Version stand das berühmte Vintage-radrennen „Eroica“Pate, das seit 1997 Enthusiasten in die Region Chianti lockt. „Was die Toskana
Das Vintage-radrennen findet am 31. August statt. Start (9 Uhr) und Zieleinlauf (ab 14 Uhr) finden beim Gemeindeamt in Vogau statt. www.styroica.at
kann, das kann die steirische Toskana erst recht“, dachte sich Michael Siebenhofer auf dem Rückweg aus Italien, bevor er vor mittlerweile sechs Jahren die erste Auflage der „Styroica“an den Start brachte. Inzwischen hat das Veranstalter-team einen Gang höher geschalten, David Bernkopf und Christian Koplenig von der Grazer Fahrradwerkstatt „Die Radlerei“sind auch in den Sattel gestiegen. „Wir haben vor ein paar Jahren als mobiler technischer Service angefangen“, erzählt Bernkopf. „Die Veranstaltung hat uns so getaugt, dass wir uns mehr einbringen wollten. Erst vor ein paar Tagen haben wir acht Stunden lang die Strecke markiert.“Wobei: Es gibt sogar zwei. Die kurze von 40 Kilometern nennt sich passenderweise „Morillon“, die doppelt so lange „Sauvignon“. Wichtig ist dem Grazer, dass es bei der „Styroica“nicht ums Rasen, sondern um das Gesamterlebnis geht: „Oberstes Ziel ist es, durchzukommen“, sagt Bernkopf. „Es ist auch keine Schande, abzusteigen und das Rad ein Stück zu schieben.“ls rettender Engel macht er nach wie vor den „Lumpensammler“und versucht, ramponierte Räder wieder fit zu machen. Die heftigen Steigungen im Hügelland der Südsteiermark brennen nicht nur in den Beinen, sie fordern auch die alten Bikes. Erfahrungsgemäß sind auf der Tour doch einige Patschen zu picken oder gerissene Ketten zu flicken. „Wir bringen jeden ins Ziel – notfalls mit dem Auto.“Also: Aufsitzen – es gibt noch Startplätze.
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