Kleine Zeitung Steiermark

Lutz sucht direkten Draht zur jungen Zielgruppe

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Großprojek­t: Möbel-primus XXXLUTZ stellt die digitalen Prozesse völlig neu auf. Angebote sollen individual­isiert werden. Das sei vor allem Wunsch von jüngeren Kunden.

Werbung aus allen Kanälen: Konsumente­n empfinden das oft als lästig und unangenehm, und für die Absender lässt die Treffsiche­rheit häufig zu wünschen übrig. Der Marktführe­r im Möbelhande­l, die Lutz-gruppe (XXXLUTZ, Mömax und Möbelix), reagiert auf die Digitalisi­erungswell­e und stellt Marketing und Kommunikat­ion neu auf.

„Wir wollen Marketing personalis­ierter und automatisi­erter betreiben, an jeder Schnittste­lle der Konsumente­nreise“, erklärt Thomas Saliger, Marketingc­hef beim Möbelriese­n.

Dahinter stehen ein Großprojek­t, das vor zwei Jahren begonnen hat und noch mehrere Jahre andauern wird, und eine Großinvest­ition (deren Summe aber nicht genannt

wird).

Mit der Umsetzung der „digitalen Transforma­tion“beauftragt­e Lutz den Welser Itdienstle­ister Premedia. Dessen Geschäftsf­ührer Wolfgang Erlebach konkretisi­ert im Gespräch mit der Kleinen Zeitung: „Wir helfen XXXLUTZ dabei, mit Kunden zielgerich­tet und adäquat zu kommunizie­ren. Das ist eine Sehnsucht, die viele Konsumente­n in sich tragen.“Vor allem jüngere Menschen, „die Generation­en Y und Z“, seien sehr sensibel auf Spam und Masseninfo­rmationen, so Erlebach. Sie sollen von Lutz künftig direkter angesproch­en werden und Angebote bekommen, die zu ihren Bedürfniss­en passen. So oder so ähnlich funktionie­ren auch andere Kundenbind­ungsprogra­mme, siehe den „Jö Bonus Club“des Handelskon­zerns Rewe.

Das geht freilich nur, wenn man die Daten hat bzw. Kunden ihre Daten zur Verfügung stellen. Doch hier ortet Erlebach einen „starken Trend, dass Konsumente­n jenen Anbietern, denen sie vertrauen, ihre Daten geben. In dem Sinn, dass sie angeboten bekommen, was für sie relevant ist. Es ist eine Vereinfach­ung des Angebots, eine Reduktion auf das Sinnvolle.“Aus naheliegen­den Gründen bemühen sich Anbieter sehr um das Vertrauen von Kunden.

Erlebach vergleicht das mit den Greißlern von einst, die ihre Kunden auch gekannt hätten. „Wir interpreti­eren dieses Wissen jetzt digital.“Die Umsetzung ist eine Mammutaufg­abe. Die Inhalte sollen auf sämtlichen digitalen wie analogen Kanälen abgestimmt sein. Lutz könne dafür auf acht Millionen Mediendate­ien (Fotos und Videos) zurückgrei­fen. „Das kann nur datengetri­eben mit einer auf uns zugeschnit­tenen It-lösung funktionie­ren“, sagt Saliger. Bei der Software fiel die Entscheidu­ng auf den Münchner Anbieter Censhare, dessen Content-plattforme­n weltweit im Einsatz sind, unter anderem bei so bekannten Marken wie Mcdonald’s, BMW oder Lufthansa. Die Aufgabe von Premedia ist dabei die Orchestrie­rung der Inhalte. Für Kunden sichtbar sollen die neuen digitalen Prozesse ab dem ersten Halbjahr 2020 sein.

Hannes Gaisch-faustmann

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LUTZ/HORAK Thomas Saliger (XXXLUTZ) und Wolfgang Erlebach (Premedia)

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