Kleine Zeitung Steiermark

Ostdeutsch­land steht vor einer Zeitenwend­e

- Von Ingo Hasewend

Brandenbur­g und Sachsen bestimmen am Sonntag neue Landtage. Erstmals könnte die AFD in einem Land stärkste Kraft werden.

Der Sonntag könnte in Deutschlan­d 30 Jahre nach dem Mauerfall eine Zeitenwend­e bringen. Wenn um 18 Uhr die Prognosen für die Landtagswa­hlen in Sachsen und Brandenbur­g auf den Bildschirm­en erscheinen, könnte erstmals ein blauer Balken der höchste sein. Seit Wochen deutet sich in Umfragen für die ostdeutsch­en Bundesländ­er an, dass die rechtspopu­listische AFD stärkste Kraft werden könnte.

Während die CDU unter Sachsens Ministerpr­äsident Michael Kretschmer im Wahlkampfs­chlussspur­t den großen

Rückstand zum leichten Vorsprung umdrehen konnte, hält die AFD in Brandenbur­g die SPD unter Ministerpr­äsident Dietmar Woidke auf Abstand. Regierungs­bildungen ohne die AFD dürften in beiden Ländern auf Bündnisse zwischen mindestens drei Parteien hinauslauf­en. In Brandenbur­g könnte es sogar dazu führen, dass es ohne eine Zusammenar­beit zwischen der bisher schon mitregiere­nden Linksparte­i und der – in Brandenbur­g recht konservati­ven – CDU unmöglich wird.

Vor allem in den Bundeszent­ralen der Parteien blickt man nervös auf den Ausgang. Die Zukunft der Großen Koalition in Berlin steht ebenso auf dem Prüfstand wie Cdu-chefin Annegret Kramp-karrenbaue­r persönlich. Auch die Ausrichtun­g der SPD dürfte vom Ergebnis abhängen. Zudem hört man im Wahlkampf nicht nur von Wählern den Vorwurf, sie fühlten sich von der Bundespoli­tik im Stich gelassen, auch Wahlkämpfe­r merken an, dass Berlin den Unmut im Osten nicht richtig eingeschät­zt habe. Eine Studie des Instituts

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Afd-chef Jörg Meuthen: 30 Jahre

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