Eine Genussreise für die Seele
Die Premiere der Reihe „A steirische Roas“verwandelte den Altausseer See gestern in den schönsten Freiluft-konzertsaal des Landes.
Der Weg war vorgezeichnet, Richtung und Gangart dafür völlig frei zu wählen. Wandern, spazieren, gustieren oder flanieren – jeder „roaste“gestern um den Altausseer See sozusagen ganz nach eigenem Gusto.
Taktgeber der tiefenentspannten Karawane waren die Musikanten einer ganzen Schar an Volksmusikgruppen, Chören und Kapellen. Nicht nur auf den schönsten Platzerln am Ufer
des Altausseer Sees wurde musiziert, sondern auch auf dem See selbst. Das Bläserensemble der Salinenmusik und Die Bergler spielten auf traditionellen Altausseer Holzbooten, den Plätten, auf. Da braucht’s neben Takt- auch noch Gleichgewichtsgefühl, aber das milde Spätsommerwetter samt höchstens lauem Lüftchen hatte ein Einsehen mit den Künstlern.
Zu erleben gab’s gestern zwischen Loser und Trisselwand klarerweise noch eine Menge mehr. Das Steirische Heimatwerk präsentierte „Die Tracht der Steiermark“und die Altausseer Volkstanzgruppe exerzierte gleich vor, wie man sich formvollendet darin bewegt, die Heimatdichter Franz Gollner und Anton Wilfinger lasen aus eigenen Werken und auch die heimischen Kunsthandwerker zeigten ihr Können.
Dass die steirische Genussreise für die Seele mit einer Feldmesse vor traumhafter Kulisse begann, passte ebenso ins entspannte Bild wie die Eröffnung der steirischen Roas durch den Altausseer Bürgermeister Gerald Loitzl und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Ersterer geriet unversehens in einen heiteren Diskurs über die Schönheit von Altaussee und jene von dessen Ortschefs, in die sich prompt ein ausgezeichnet aufgelegter Landeshauptmann einmischte. Und Schützenhöfer hatte dann auch in Sachen steirische Roas die Lacher auf seiner Seite: „Das gleichnamige Lied hab ich gerne mit Franz Voves gesungen. Dann war das Haus mäusefrei.“