Kleine Zeitung Steiermark

Farbenfroh nach Tokio

Philipp Waller holte den Staatsmeis­tertitel der Beachvolle­yballer. Nun lautet das große Ziel Tokio 2020.

- Von David Baumgartne­r

Es war nicht einfach irgendein Schwarz, es muss Pechschwar­z gewesen sein. Denn das Kapperl, das Philipp Waller im Qualifikat­ionsspiel zum Major-turnier in Wien im Vorjahr getragen hat, brachte wahrlich kein Glück. Der erste Satz ging verloren, der Steirer fühlte sich währen des Beachvolle­yball-duells dazu veranlasst, seine Kopfbedeck­ung zu tauschen. Waller griff zu einer bunten Version – und prompt drehten er und Robin Seidl das Spiel. „Nein, ich bin gar nicht abergläubi­sch“, sagt Waller heute und lacht, „ich mag nur bunte Sachen.“

Für die aktuelle Saison gestaltete der Beachvolle­yballer ein eigenes Käppchen. Knallgelb, versteht sich, bespickt mit vielen kleinen (und bunten) Geistern aus dem berühmten „Pac-man“-computersp­iel. Und siehe da: Mit dem Staatsmeis­tertitel der Beachvolle­yballer setzten er und Seidl in Litzlberg am Attersee ihrer Saison das Sahnehäubc­hen auf. Ein Überraschu­ngserfolg, denn die Favoriten waren bei diesem Turnier andere gewesen. „Es ist heuer nicht wirklich gut gelaufen bei uns. Wir spielten gut, aber uns ist es

selten gelungen, den Sack zuzumachen“, sagt der gebürtige Feldbacher. Der Staatsmeis­tertitel genießt daher hohen Stellenwer­t, auch „weil es der erste ist. Im Vorjahr haben wir im Finale knapp verloren, jetzt haben wir das auch abgehakt.“

Begonnen hat alles im Frei

Aufgewachs­en

Feldbach.

Wohnort: Wien.

Beruf: Beachvolle­yballer (Partner: Robin Seidl).

Größe: 1,86 Meter.

Hobbys: Skifahren, Basketball. bad, aus dem Gelegenhei­tsbeachvol­leyballer wurde schließlic­h in der Hib-oberstufe ein Volleyball­er in der Halle. Doch irgendwann hat sich Waller gänzlich dem Sand verschrieb­en und mittlerwei­le mit Robin Seidl seinen kongeniale­n Partner gefunden. „Er war schon bei Olympia und ist erfahren. Bei uns ist er eindeutig der Routinier“, sagt Waller. Die beiden sind so etwas wie die Antithese zum Trend Powerbeach­volleyball und beweisen, dass man auch ohne Riesengröß­e mit dem Volleyball Großes bewegen kann: Seidl misst 1,90, Waller 1,86 Meter. „Mit Taktik kann man das wettmachen. Dafür, dass wir nicht die Größten sind, läuft es ganz gut“, sagt Waller. er Student der Sportwisse­nschaften hegt keine konkreten Zukunftspl­äne, er möchte „schauen, wo mich der Sport so hintreibt“. Einen Traum hat er dann wohl: die Olympische­n Spiele. Auf Seidl und dem Steirer ruhen, neben anderen steirische­n Teams, die Hoffnungen für Tokio 2020. Ob es da nicht ein gutes Omen ist, dass die fünf Ringe ähnlich bunt sind wie Wallers Kopfbedeck­ung?

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Philipp Waller wurde Beachvolle­yballstaat­smeister

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