Farbenfroh nach Tokio
Philipp Waller holte den Staatsmeistertitel der Beachvolleyballer. Nun lautet das große Ziel Tokio 2020.
Es war nicht einfach irgendein Schwarz, es muss Pechschwarz gewesen sein. Denn das Kapperl, das Philipp Waller im Qualifikationsspiel zum Major-turnier in Wien im Vorjahr getragen hat, brachte wahrlich kein Glück. Der erste Satz ging verloren, der Steirer fühlte sich währen des Beachvolleyball-duells dazu veranlasst, seine Kopfbedeckung zu tauschen. Waller griff zu einer bunten Version – und prompt drehten er und Robin Seidl das Spiel. „Nein, ich bin gar nicht abergläubisch“, sagt Waller heute und lacht, „ich mag nur bunte Sachen.“
Für die aktuelle Saison gestaltete der Beachvolleyballer ein eigenes Käppchen. Knallgelb, versteht sich, bespickt mit vielen kleinen (und bunten) Geistern aus dem berühmten „Pac-man“-computerspiel. Und siehe da: Mit dem Staatsmeistertitel der Beachvolleyballer setzten er und Seidl in Litzlberg am Attersee ihrer Saison das Sahnehäubchen auf. Ein Überraschungserfolg, denn die Favoriten waren bei diesem Turnier andere gewesen. „Es ist heuer nicht wirklich gut gelaufen bei uns. Wir spielten gut, aber uns ist es
selten gelungen, den Sack zuzumachen“, sagt der gebürtige Feldbacher. Der Staatsmeistertitel genießt daher hohen Stellenwert, auch „weil es der erste ist. Im Vorjahr haben wir im Finale knapp verloren, jetzt haben wir das auch abgehakt.“
Begonnen hat alles im Frei
Aufgewachsen
Feldbach.
Wohnort: Wien.
Beruf: Beachvolleyballer (Partner: Robin Seidl).
Größe: 1,86 Meter.
Hobbys: Skifahren, Basketball. bad, aus dem Gelegenheitsbeachvolleyballer wurde schließlich in der Hib-oberstufe ein Volleyballer in der Halle. Doch irgendwann hat sich Waller gänzlich dem Sand verschrieben und mittlerweile mit Robin Seidl seinen kongenialen Partner gefunden. „Er war schon bei Olympia und ist erfahren. Bei uns ist er eindeutig der Routinier“, sagt Waller. Die beiden sind so etwas wie die Antithese zum Trend Powerbeachvolleyball und beweisen, dass man auch ohne Riesengröße mit dem Volleyball Großes bewegen kann: Seidl misst 1,90, Waller 1,86 Meter. „Mit Taktik kann man das wettmachen. Dafür, dass wir nicht die Größten sind, läuft es ganz gut“, sagt Waller. er Student der Sportwissenschaften hegt keine konkreten Zukunftspläne, er möchte „schauen, wo mich der Sport so hintreibt“. Einen Traum hat er dann wohl: die Olympischen Spiele. Auf Seidl und dem Steirer ruhen, neben anderen steirischen Teams, die Hoffnungen für Tokio 2020. Ob es da nicht ein gutes Omen ist, dass die fünf Ringe ähnlich bunt sind wie Wallers Kopfbedeckung?
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