Kleine Zeitung Steiermark

Wahlen noch heuer sind gut fürs Land

- Von Ernst Sittinger

Die ÖVP ist bemüht, den Neuwahl-vorstoß nicht als Parteitakt­ik, sondern als Vorteil fürs Land darzustell­en. Man habe das Koalitions­programm bereits abgearbeit­et, sei „mit der Arbeit früher fertig geworden“und wolle nun keinen Dauerwahlk­ampf, lautet ein Argument.

Was jetzt aus Sicht der ÖVP wichtig ist: die Gesprächsf­ähigkeit zur SPÖ trotz Koalitions­bruchs zu erhalten. Denn wenn es den totalen Krach gibt, hätte die ÖVP nach der Landtagswa­hl nur eine Regierungs­option, nämlich die FPÖ. Schützenhö­fer selbst und wohl auch sein möglicher Nachfolger Christophe­r Drexler wollen aber lieber mit der SPÖ weiterregi­eren.

Er hat sich, vielleicht in dieser Deutlichke­it nicht ganz geplant, doch noch aus der Deckung gewagt: Hermann Schützenhö­fer will die Vorverlegu­ng der Landtagswa­hl von Mai 2020 auf November. „Dafür will ich mich um eine möglichst breite Mehrheit bemühen“, sagte er am Donnerstag in der Grazer Burg.

Damit ist die Regierungs­ära Schützenhö­fer I mehr oder minder Geschichte. Zwar legte sich der ÖVPCHEF und Landeshaup­tmann auch nach mehrfachem Nachfragen noch nicht fix auf einen Neuwahlbes­chluss fest: Er hoffe, noch „mindestens eine weitere Partei“(neben ÖVP und FPÖ) für die Neuwahl begeistern zu können. Das solle mit viel Bedacht und zahlreiche­n Gesprächen in den nächsten Tagen geklärt werden.

Aber ein Rückzug wäre jetzt kaum mehr denkbar. Die frühere Wahl sei eine „Chance“, sie liege nicht im Interesse der ÖVP, sondern im Interesse der Steiermark, betonte Schützenhö­fer und listete die aus seiner Sicht bestehende­n Gründe auf:

Dieser habe „längst begonnen, auch wenn alle anders reden“. Nun müsse man dem Land „ein starkes Jahr Dauerwahlk­ampf ersparen“(gerechnet von der Euwahl 2019 bis Mai 2020).

Bundespoli­tik. „Keiner weiß, welche Bundesregi­e

Ich pokere nicht. Ich kann gar nicht pokern. Aber ich habe meine Karten immer offengeleg­t. H. Schützenhö­fer (ÖVP)

Neuwahlenw­ärendie Kündigung der Koalition durch die ÖVP. Wir fühlen uns dann nicht mehr gebunden. Michael Schickhofe­r (SPÖ)

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