„Besonders wachsam bei Ausgaben“
Finanzminister Eduard Müller zu Rezessionsgefahr.
gewählt wird. Er wird den Abschwung in den USA zu spüren bekommen. Auch sind mehr Junge und Frauen als Wähler für die Demokraten mobilisiert. Ich kann mich allerdings“, relativiert Werz, „so irren wie bei der letzten Wahl“.
„Nach dem langen Wirtschaftsaufschwung ist eine Abkühlung zu erwarten, ein halbes Jahr bis ein Jahr verzögert nach Deutschland“so Geschäftsführer von Contrast Ernst & Young Martin Unger. Wegen der Konflikte zwischen den USA, China und Europa sowie auch mit Russland müsse man sich aber „auf ruppige Jahre einstellen“. „Das heißt nicht, dass das Wachstum völlig einbricht in Österreich“, verweist IHS-CHEF Martin Kocher wie Nowotny auf die Stütze Konsum. Deutschland könnte mit Steuerüberschüssen gegensteuern, „aber seine Politik ist derzeit nicht handlungsfähig“. Friedrich Merz, in Lauerposition für die Kanzlerfrage, hieß in Alpbach voll Hoffnung willkommen (siehe Seite 6).
Herr Finanzminister, aus Deutschland erreichen uns Signale für eine Rezession. Wie sehr erfüllt Sie die Entwicklung mit Sorge, diese könnte bald auf Österreich überschwappen?
EDUARD MÜLLER: Ich beobachte die Situation sehr aufmerksam. Ein Grund zur Sorge ist noch nicht so groß, der Grund zu Wachsamkeit sehr wohl.
Wie schätzen Sie Österreichs Lage im aktuellen internationalen Sog der Wirtschaftsabschwächung ein?
Ich denke, Österreich hat eine andere Ausgangslage als andere betroffene Länder, aber für uns heißt es besonders, wachsam bei den staatlichen Ausgaben zu sein.
Was muss die nächste Bundesregierung jedenfalls tun, um konjunkturell gegenzusteuern, zum Beispiel über bisherige Steuerreformpläne hinaus?
Im Parlament liegt dafür ein Initiativantrag, der in seinen wesentlichen Inhalten auf den Entwürfen basiert, die in Begutachtung waren. Ich glaube, der Initiativantrag beinhaltet eine ausgewogene Mischung aus Entlastung der kleineren Einkommen sowie der Entlastung vor allem der klein- und mittelständisch strukturierten österreichischen Wirtschaft. Darin erblicke ich durchaus eines der Instrumente, die geeignet sind, einer Rezession entgegenzuwirken oder dafür zu sorgen, dass wir erst gar nicht in gefährliche Nähe einer Rezession kommen.