Eine Stadt als Symbol
Projekte und Autos, mit denen Ferdinand Piëch Geschichte schrieb.
Das Lebenswerk von Ferdinand Piëch war der Volkswagen-konzern, den er 1993 als Vorstandschef als Sanierungsfall übernommen hatte und danach als Vorsitzender des Aufsichtsrats zum größten Autobauer der Welt machte. Wobei sein größter privater Triumph wohl der Sieg im Kampf um Porsche war, als die Sportwagenmarke 2012 nach einer jahrelangen Übernahmeschlacht von Volkswagen geschluckt wurde.
Piëch war aber nicht nur ein genialer Stratege, sondern auch ein begnadeter und visionärer Techniker, der für eine Reihe von Modellen und Inno
vationen verantwortlich zeichnete. Das vielleicht spektakulärste Auto-projekt stellte Piëch als Entwicklungschef bei Porsche auf die Räder. Der 917 sei das Risiko seines Lebens gewesen, sagte Piëch einmal. Wäre das brachiale Monster ein Flop geworden, hätte es Piëch den Kopf und Porsche die Existenz gekostet. Doch der 917 wurde ein epochaler Renner und gewann zweimal Le Mans – 1971 mit Helmut Marko am Steuer.
Piëch war auch der Mann hinter der glorreichen Rallyeära des Audi Quattro. Als Entwicklungschef und späterer Konzernchef entstaubte er die langweilige Hutfahrermarke und entwickelte sie zum Premiumstück. Auf Piëchs Kappe gehen die Erfolgsstory des TDI und das Baukastensystem, aber auch das Ein-liter-auto, mit dem er 2002 als scheidender Vorstandschef bei der Hauptversammlung in Hamburg vorfuhr. Daneben reanimierte er Bugatti und erfüllte sich mit dem Kauf von Ducati einen Herzenswunsch.
Eine Großtat war der Bau der Wolfsburger Autostadt. Piëch wurde dafür gegeißelt, die Kritiker sprachen von einem Milliardengrab. Heute steht sie als Symbol für die Größe von VW und ist ein Publikumsmagnet.