Von der Weltbühne an die Notenbankspitze
Ab morgen ist der gebürtige Steirer neuer Gouverneur der Nationalbank.
Während Ewald Nowotny beim Forum Alpbach gerade seinen letzten öffentlichen Auftritt als Nationalbank-gouverneur über die Bühne gebracht hat (siehe Wirtschaftsteil), steht sein Nachfolger bereits in den Startlöchern. Morgen übernimmt nun Robert Holzmann diese Spitzenposition der Notenbank. Der 70-jährige gebürtige Leobener wurde Ende Jänner – auf Vorschlag der FPÖ – von der türkis-blauen Regierung nominiert. Holzmann, der bereits unter der schwarz-blauen Regierung 2000 und auch 2017 als Fpö-finanzminister gehandelt wurde, kann auf eine bemerkenswerte internationale Karriere zurückblicken. Der Ökonom mit einem Wohnsitz in Hirschegg auf der Pack studierte Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Graz, Grenoble, Bristol und Wien. Er war außerordentlicher Professor an der Universität Wien und ordentlicher Professor an der Universität des Saarlandes sowie Direktor des dortigen Europainstituts. In jungen Jahren war er Assistent des damaligen Wirtschaftsprofessors und heutigen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen.
Als Ökonom war der Autor zahlreicher Bücher und wissenschaftlicher Publikationen bei der OECD in Paris sowie beim IWF in Washington tätig. Im Zeitraum von 1997 bis 2011 war er schließlich Direktor bei der Weltbank. Holzmann galt als ein guter Bekannter des verstorbenen Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider und war einst im sogenannten „Atterseekreis“aktiv, in dem sich die Liberalen innerhalb der FPÖ austauschten. Der ausgewiesene Pensionsexperte meldete sich gestern in einer Aussendung mit einem Plädoyer für das Bargeld zu Wort. Er versichert: „Bargeld bleibt“, denn als Zahlungsmittel sei es „unverzichtbar“und auch demokratiepolitisch bedeutend.