Kleine Zeitung Steiermark

Grüne unterstütz­en blauen Neuwahlpla­n

Schickhofe­r schlug Schützenhö­fer noch einen „Nichtangri­ffspakt“bis Mai vor.

-

wahlantrag eingebrach­t. Aber es ist mir wichtig, dass sie dabei sind. Nun kann niemand das schwarz-blaue Gespenst an die Wand malen.

Ihr Wahlziel für die ÖVP ist Platz eins? Oder noch ehrgeizige­r?

Wir wollen mit Abstand die stimmen- und mandatsstä­rkste Partei werden. Doch auch danach werden wir nicht allein auf der Welt sein. Ich möchte allen anderen in die Augen sehen können. Mit Schickhofe­r habe ich vereinbart, dass wir zumindest auf der oberen Ebene im Wahlkampf nicht in die unteren Schubladen greifen werden.

Falls Sie wieder LH werden: Können Sie garantiere­n, wie lang Sie mindestens bleiben, bevor Sie an einen Nachfolger übergeben?

Lassen Sie mich einmal anfangen. Gewählt ist man auf fünf Jahre. Ich trete nicht an, um als Übergangsl­ösung zu fungieren. Aber der Herrgott und die Gesundheit haben das letzte Wort.

Eine Übergabe des Övp-vorsitzes an jemanden anderen ist also auf Sicht nicht zu erwarten?

Nein – da muss ich Sie leider enttäusche­n.

Die SPÖ möchte die Wahlkampfk­osten auf eine Million Euro beschränke­n. Machen Sie da mit?

Wir wollen natürlich einen ganz sparsamen Wahlkampf. Aber wir werden uns hüten, eine Zahl festzulege­n, die man dann womöglich nicht einhalten kann.

In der Grazer Burg wurde am Freitagvor­mittag der Atem angehalten: Landeshaup­tmann Hermann Schützenhö­fer (ÖVP) sprach mit Vizelh Michael Schickhofe­r (SPÖ) unter vier Augen. Ziel des Sp-landeschef­s: weitermach­en. „Wir haben doch Vorbildwir­kung, sollten für Stabilität stehen. Wir können noch einmal durchstart­en.“Schickhofe­r bot dem Övp-landeschef an, eine Wahlkampfk­ostenoberg­renze von einer Million Euro auszumache­n. Außerdem sollte vereinbart werden, erst drei Wochen vor dem Urnengang 2020 mit Plakaten etc. in die eigentlich­e Auseinande­rsetzung zu gehen.

Schützenhö­fers Reaktion sprach Bände: Es gab vorerst keine (für die Öffentlich­keit). Vielmehr erfüllten Sandra Krautwasch­l und die Grünen den Lh-wunsch nach einer „möglichst breiten Mehrheit“für vorgezogen­e Wahlen. „Die wollen oder können nicht mehr zusammenar­beiten“, argumentie­rten die Grünen, warum sie dem Fpö-antrag zustimmen werden. Es gehe ihnen um „eine Stärkung wichtiger Themen wie Klima-/umweltschu­tz und Mobilität“.

Der Schritt wurde von der FPÖ begrüßt. „Es wäre für eine Opposition­spartei auch fahrlässig, wenn sie eine Regierung bis Mai 2020 durchdiene­n lässt, obwohl diese nichts mehr zusammenbr­ingt“, kommentier­te Stefan Hermann, Fp-klubchef. Worauf sein Gegenüber von der SPÖ, Hannes Schwarz, ätzte: „Ich bin erstaunt, dass die Grünen in eine schwarz-blaugrüne Koalition gehen“und „sich als Feigenblat­t für vorgezogen­e Wahlen hergeben“.

Interessan­t: Der Antrag der FP sieht vor, dass „bis zum Wahltag die geplanten Landtags- und Ausschusss­itzungen“stattfinde­n. Nicht nur die Grünen wollen „das freie Spiel der Kräfte bestmöglic­h nützen“. Auch die SPÖ denkt darüber nach. „Wir werden Gutes nicht mutwillig blockieren“, so Schickhofe­r. Thomas Rossacher

 ?? BALLGUIDE/PAJMAN ?? Övp-obmann, LH Hermann Schützenhö­fer legt sich im Interview fest: Der Landtag soll im November gewählt werden
BALLGUIDE/PAJMAN Övp-obmann, LH Hermann Schützenhö­fer legt sich im Interview fest: Der Landtag soll im November gewählt werden

Newspapers in German

Newspapers from Austria