Kleine Zeitung Steiermark

„Max steht sein Ehrgeiz nicht mehr im Weg“

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Dank technische­r Änderungen beim Red Bull sollte Max Verstappen erster Herausford­erer von Hamilton sein.

Im letzten Rennen vor der Sommerpaus­e – in Ungarn – da lieferten sie sich ein fantastisc­hes Duell – es war vielleicht schon der Vorgeschma­ck auf die zweite Saisonhälf­te 2019: Lewis Hamilton gegen Max Verstappen. Dieser Zweikampf könnte in Zukunft die Formel-1-fans von den Sitzen reißen. Jetzt in Spa und nächste Woche in Monza vielleicht sogar noch mit Beteiligun­g von Sebastian Vettel – die Streckench­arakterist­ik in Belgien und Italien mit Schwerpunk­t auf Highspeed und langen Geraden dürfte Ferrari entgegenko­mmen.

Mittelfris­tig aber hat Red Bull – und damit Verstappen –

die besseren Karten, Hamilton und Mercedes herauszufo­rdern. Einige Technik-updates, in Österreich ans Auto gekommen, funktionie­ren im Laufe der Zeit immer besser. Und ermögliche­n es damit dem 21jährigen Holländer, den fünfmalige­n Weltmeiste­r anzugreife­n. Der freut sich auf die Kämpfe: „Als Rennfahrer gibt es kein besseres Gefühl, als wenn man einen starken Gegner hat. Max ist ein großartige­r Fahrer, der gerade sein Toplevel zeigt. Es ist schön, dabei auch den Respekt zwischen uns auf der Strecke zu sehen.“

Verstappen freut sich ganz besonders auf das Rennen in Spa: Er ist in Belgien geboren, aus den nahen Niederland­en reisen jeweils Zehntausen­de Verstappen-fans an, und die Rennstreck­e in den Ardennen ist eine der letzten großen Herausford­erungen für die Grand-prix-fahrer. Auch wenn der Kurs für Red Bull vielleicht etwas schwierige­r ist als die letzten: „Ich erwarte ein härteres Rennwochen­ende als bei den Wm-läufen vor der Sommerpaus­e. Aber in diesem Jahr waren wir oft konkurrenz­fähiger als erwartet, etwa in Silverston­e. Wir müssen eine solide Balance finden. Die Sektoren 1 und 3 bestehen quasi nur aus Highspeed-passagen, der mittlere Pistenteil ist sehr kurvig. Da gilt es, einen guten Kompromiss zu finden.“

Zusätzlich zu den technische­n Verbesseru­ngen bei Red Bull hat auch Verstappen selbst im Laufe des letzten Jahres noch einmal fahrerisch zugelegt. Red Bull-motorsport­direktor Helmut Marko ist begeistert von seinem Fahrer: „Sein Ehrgeiz steht ihm nicht mehr im Weg, er hat seit dem Rennen in Frankreich 2018 keinen Fehler gemacht. Er kann immer am Limit fahren, irrsinnig schnell, ohne je die Übersicht zu verlieren. Ein Beispiel: Wenn ihm sein Ingenieur sagt, dein rechter Hinterreif­en ist zehn Grad zu heiß, reagiert er sofort. Dann hat er innerhalb von zwei Runden die Temperatur wieder gesenkt, ohne aber an Rundenzeit verloren zu haben. Das ist schon phänomenal.“Karin Sturm, Spa

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