Wozu brauchen wir das?
Ein Wald im Stadion steht ab Sonntag in Klagenfurt im Rampenlicht und nicht wenige fragen: Wofür soll das gut sein?
Vielleicht für gar nichts? Was bezweckt ein Wald, der in ein Fußballstadion gepflanzt wird? Kommenden Sonntag wird also nach langen Streitereien „For Forest“eröffnet, das größte Kunstprojekt, das es je in Österreich gegeben hat. Selten hat auch ein Projekt so viele Querschüsse abbekommen. Wie auch jetzt Greta Thunberg mit Hasstiraden zu kämpfen hat, weil die Co2-bilanz ihrer New-york-reise trotz Segelboots höher sein soll, als wenn sie mit ihrem Vater nach New York geflogen wäre. Denn die
Carina Kerschbaumer die das Boot zurückbringen wird, ist mit dem Flugzeug in die USA geflogen, die Mannschaft von Greta wird zurückfliegen. Also alles in allem, rechnen Co2-detektive vor, eine Co2-bilanz der Klimaaktivistin, die höher war, als wenn sie geflogen wäre. Womit nun was bewiesen wäre? Dass jede Politik Symbole und Signale wie „Segeltörn statt Flugzeug“benötigt? Ja, aber das ändert nichts an der Dringlichkeit der Botschaft. Wie auch beim Wald im Klagenfurter Fußballstadion nachgerechnet werden kann, welche Co2-sünden sich hinter dem Transport der Bäume verbergen. Die Installation kann aber auch gesehen werden als das, was sie ebenfalls ist: ein Aufruf an die Welt, die Wälder zu retten. Ein Warnruf, die globale Entwaldung zu stoppen. Ein Warnruf, dass der Co2segelmannschaft, Speicher Wald nicht nur wegen verheerender Waldbrände vor dem Kollaps steht. aul Klee meinte, Kunst gebe nicht das Sichtbare wieder, sondern mache sichtbar. Manche werden dennoch fragen: Wozu brauchen wir das?
Eine Frage, die das inszenatorische Genie Joseph Beuys, ein Lehrer von „For Forest“-initiator Klaus Littmann, während seines ganzen Lebens begleitete. Bei „For Forest“könnte ein Foto des Stadions die Antwort geben. Sofern es wie geplant als Weckruf um die Welt geht.
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