Abschluss über den Wolken
So spektakulär wie Filmstudent Luca Amhofer (25) hat noch keiner die heimischen Eurofighter in Szene gesetzt.
Mayday, Mayday, Mayday!“Das Notsignal aus dem Privatjet kommt nicht am Boden an. Ein Blitzschlag hat alle elektronischen Systeme lahmgelegt, im Blindflug irren die Piloten nun durch die Wolken. Während zwei Eurofighter des Bundesheeres mit Überschall dem Flugzeug entgegendüsen, spitzt sich an dessen Bord ein familiärer Konflikt zu ...
Knapp 40 Minuten dauert der Kurzfilm „Die Ruhe nach dem Sturm“, mit dem Luca Amhofer (25) aus St. Marein im Mürztal sein Filmstudium auf der Fachhochschule Salzburg abgeschlossen hat. Ende August wurde er im Cineplexx Salzburg uraufgeführt. Laut seinem Schöpfer ist es „der bisher größte Graduierungsfilm“, der je von österreichischen Studenten realisiert wurde.
Auch wurde noch nie eine Operation der Abfangjäger in derart hochauflösenden und
realitätsnahen Bewegtbildern eingefangen. Das alles war nur in enger Zusammenarbeit mit den Luftstreitkräften möglich. „Ich teilte ihnen mit, was ich vorhabe. Sie sagten mir, was sie gerne zeigen wollen. Drumherum habe ich dann eine Geschichte gesponnen“, erzählt der Luftfahrt-enthusiast. Vom Drehbuch über die Kamera bis zum Schnitt lag alles in seinen Händen. Rund zwei Jahre nahm das Projekt in Anspruch.
Gedreht wurde großteils in und über Zeltweg. 95 Prozent aller Jet-außenaufnahmen seien „echt“, betont Amhofer. Seine Kamera filmte dabei aus der offenen Ladeklappe einer C130 „Hercules“-transportmaschine. Neben den Flugzeugen sind die Schauspieler Simone Leski und Vinzenz Wagner die Hauptakteure des Low-budget-dramas. „Ich traue mich zu behaupten, dass es bis auf die Bezahlung der Crew fast keinen Unterschied zu einer professionellen Produktion gibt“, sagt der 25-Jährige. en Film wird er nun bei Festivals einreichen – und er könnte ihm so manche Tür öffnen. Denn nächstes Ziel des Obersteirers, der mit „La-cinematics“seine eigene Produktionsfirma betreibt, ist ein Kino-langfilm. Liebstes Genre? „Ich bin ein Fan von Tragikomödien.“Auch in Amhofers Abschlussarbeit darf zwischen den spannenden Szenen kurz einmal aufgelacht werden.
D