Kleine Zeitung Steiermark

„Gegen die Klimakrise muss jeder kämpfen“

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Ein Jahr ist seit den ersten Klima-schulstrei­ks vergangen. In Graz stellt sich „Fridays for Future“jetzt neu auf.

Das Eis in Grönland schmilzt, die Arktis brennt, der Regenwald steht in Flammen – der Klimawande­l wird täglich in den Schlagzeil­en sichtbar. Auch in Graz hat die Politik die Dringlichk­eit erkannt, ein Klimafonds soll errichtet werden (siehe rechts).

Nachdem Greta Thunberg mit ihren Schulstrei­ks begann, haben die Jugendlich­en der „Fridays for Future“-bewegung nicht unwesentli­ch dazu beigetrage­n, die Thematik in den Fokus zu rücken – und sind noch lange nicht ruhig.

Die Gesichter der Bewegung waren in Graz Marlene Seidel, Lena Stuhlpfarr­er und Jakob Prettentha­ler. Seidel und Prettentha­ler zieht es nun nach der Matura ins Ausland. Fridays for Future Graz soll aber dennoch weiterlauf­en, auch ohne sie – dafür ab sofort mit Verstärkun­g von Erwachsene­n. Denn bei einem Bundestref­fen wurde beschlosse­n, dass man sich öffnen möchte.

„Die Klimakrise trifft uns alle. Jeder kann kämpfen, vom 7- bis zum 107-Jährigen“, sagt Lorenz. Der 16-jährige Schüler ist einer der fünf neu gewählten Delegierte­n von Fridays for Future Graz. „Wir sind die Schnittste­lle zum Bundesgrem­ium“, erklärt Thomas Eitzenberg­er (50), der auch als Delegierte­r fungiert. Regelmäßig bespricht man sich mit den anderen Gruppen. Am kommenden Wochenende wird das Bundesplen­um sogar in Graz stattfinde­n.

„Beim Bundesplen­um wollen wir bereden, wie es uns geht und was wir weiter planen“, so Eitzenberg­er. Knapp vor der Nationalra­tswahl wird dann vom 20. bis 27. September österreich­weit die „Week for Future“ausgerufen. Dabei soll als Höhepunkt in allen Hauptstädt­en – und davor in kleineren Gemeinden – demonstrie­rt werden. „Es wird Aktionen in Graz geben, vielleicht kleinere Vorträge“, sagt Lorenz.

Für Graz sieht der Schüler ohnehin noch viel Potenzial: „Man muss die Versiegelu­ng stoppen, die Innenstadt könnte autofrei und die Öffis billiger werden.“Er selbst versucht, seinen Alltag nachhaltig zu gestalten: Fleischver­zicht, Öffis nutzen, Plastik vermeiden.

Aber wie reagiert Lorenz auf die Behauptung „Streiker schwänzen nur die Schule“? „Das ist ein faules Argument von jenen, die gegen Fridays for Future sind. Ich hätte Freitagmit­tag, wenn die Demos sind, zum Beispiel mein Lieblingsf­ach Biologie. Aber man muss Zeichen setzen und Systeme brechen, um auf Dinge aufmerksam zu machen.“Das Ding ist in seinem Fall der Klimawande­l – oder die Klimakrise, wie er betont.

Verena Schaupp

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BALLGUIDE/MEDNITZER Demonstrat­ion vor dem Rathaus von „Fridays for Future“-anhängern

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