Flugspektakel zieht trotzdem die Massen an
Heute startet die Airpower19 in Zeltweg. Die Vorzeichen für die Fluggroßveranstaltung sind heuer etwas anders als sonst.
Auch das feuchtkühle Wetter wird ab heute Hunderttausende nicht davon abhalten, stundenlang in den Himmel über Zeltweg zu starren. Ob die Airpower19 wie zuletzt 2016 wieder 350.000 Besucher anlockt, ist angesichts der Prognosen ungewiss. Auch sonst sind die Vorzeichen für die siebente gemeinsam von Bundesheer, Red Bull und Land Steiermark veranstaltete Flugschau diesmal etwas anders.
Nicht die wachsende Gegnerschaft der Klimaschützer oder widerspenstige Störche ließen die Airpower wackeln, sondern der alarmierende Befund von Verteidigungsminister Thomas Starlinger über den Zustand des Heeres. Die Veranstaltung, die gar nicht budgetiert war, stand auf seiner Streichliste. Doch für die Absage war es schon zu spät, es drohten erst recht teure Vertragsverletzungsverfahren.
Zum Drüberstreuen gab es danach auch ein Startverbot für die drei „Hercules“-maschinen. Das zugrunde liegende technische Problem liegt zwar außerhalb des Bundesheeres, eine „Leistungsschau“ohne das größte Flugzeug der Luftwaffe ist doch ein bitterer Wermutstropfen. Die „Stars“der Airpower aus heimischer Sicht sind einmal mehr die Eurofighter. Die Pilo
ten werden die Kraft und Flugeigenschaften des Abfangjägers in einem sogenannten Flying Display und im Zuge eines Abfangmanövers demonstrieren. Dramaturgische Höhepunkte in der Airpower-regie bleiben die militärischen Kunstflugstaffeln. Vier davon gibt es in Zeltweg zu sehen: Frecce Tricolori (Italien), Patrulla Águila (Spanien), Patrouille Suisse (Schweiz) und Krila Oluje (Kroatien).
Der Getränke- und Unterhaltungsriese Red Bull steuert als Partner nicht nur rund 1,2 Millionen Euro bei, er trägt auch wesentlich das Flugprogramm. Die historischen Maschinen der „Flying Bulls“sind eine Bereicherung für jede Airshow, zumal sie auch Kunstflug zeigen. Die Truppe aus Salzburg erfindet auch immer neue Action-formate, diesmal das „Aerobatic Triple“. Dabei lässt man Fallschirmspringer, einen Hubschrauber und ein Flugzeug gemeinsam über den Himmel tanzen.
Der wahre Profiteur der Airpower, heißt es inoffiziell, sei aber das Land Steiermark. Es fördert die Veranstaltung ebenso mit 1,2 Millionen Euro, freut sich aber über eine zusätzliche Wertschöpfung für Tourismus, Handel und Freizeitwirtschaft von 9,2 Millionen Euro. Wilfried Rombold