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Zwei von der ÖVP beauftragte Cyber-security-firmen stellten Hackerangriffe auf Itinfrastruktur der Partei fest. Große Datenmengen seien kopiert worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Es waren die Veröffentlichung der Spenderliste der ÖVP im „Standard“und die Geschichte des „Falters“über die Verbuchung der Wahlkampfkosten, die den Verdacht der Partei erregt hatten. Die Zeitungen hatten sich auf parteiinterne Dokumente berufen, also musste es eine undichte Stelle geben.
Seit Dienstag untersuchten Experten der Cybersicherheitsfirmen Cybertrap und SEC Consult die It-infrastruktur der Volkspartei auf Spuren eines externen Angriffs. Was sie fanden, präsentierte Avi Kravitz von Cybertrap Donnerstagfrüh in Anwesenheit von ÖVP-CHEF Sebastian Kurz und Generalsekretär Karl Nehammer. Der Zwischenbericht, der den Stand vom Mittwochnachmittag wiedergibt, spricht von „mehreren Anomalien in den It-systemen“. Wörtlich heißt es, „der Angreifer hat sich über mehrere Systeme hinweg Zugang zum Fileserver und hochprivilegierten Benutzeraccounts verschafft und so die Dateien an einen externen Server kopiert“. Diese „ungewöhnlich vielen Dateien“könnten mit den ebenfalls übernommenen Benutzeraccounts nicht nur kopiert, sondern auch verfälscht und platziert werden, heißt es in dem Bericht, der diesbezüglich keine Sicherheit abgibt.
Erste Spuren eines Angriffs fanden die Sicherheitsspezialisten schon Ende Juli. Die Vorbereitungszeit einer solchen Atta
cke schätzt die Firma auf „ein bis zwei Monate“, die Gesamtkosten könnten im sechsstelligen Bereich liegen. Dass ausländische Nachrichtendienste als Täter ausgeschlossen werden könnten, verneint der Zwischenbericht. Der Angreifer konnte noch nicht ermittelt werden, da er Anonymisierungsdienste wie „Tor“verwendete.
Insgesamt, lässt Cybersecurity-experte Klaus Gheri (siehe rechts) die Kleine Zeitung wissen, würde eine forensische Spurensuche jedenfalls „etliche Tage“in Anspruch nehmen. Ein „vollständiges Aufräumen“könne je nach Ausprägung des Hacks „Wochen dauern“.
Die ÖVP hat jedenfalls den Verfassungsschutz informiert, die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits. „Das ist nicht nur ein Angriff auf die Volkspartei, sondern auch ein Angriff auf das demokratische System“, sagte Kurz, Regierungssprecher Alexander Winterstein nannte den