Kleine Zeitung Steiermark

Wien setzt bei Lkw auf Assistente­n

Ab 2020 Rechtsabbi­egen nur noch mit Hilfsmitte­l.

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Der tragische Tod eines neunjährig­en Buben, der auf dem Schulweg von einem rechtsabbi­egenden Lkw überrollt wurde, hatte die Diskussion ausgelöst. Seither setzt sich eine breite Lobby für die verpflicht­ende Ausstattun­g von Lkw mit Abbiegeass­istenten ein, die den toten Winkel beim Rechtsabbi­egen zumindest minimieren sollen. Die Stadt Wien schreitet jetzt zur Tat: Im kommenden Frühjahr soll ein Rechtsabbi­egeverbot für alle Fahrzeuge über 7,5 Tonnen kommen, sofern sie nicht mit einem Abbiegeass­istenten ausgerüste­t sind. Die Maßnahme soll mit einer Übergangsf­rist von einem Jahr in Kraft treten, kündigte gestern Verkehrsst­adträtin Birgit Hebein (Grüne) an. Das kommt einem De-factofahrv­erbot für betroffene Lkw gleich, unabhängig davon, ob sie in der Bundeshaup­tstadt oder woanders zugelassen sind.

Die Regelung wird formal eine Verordnung durch die MA 46 (Verkehrsor­ganisation) sein. Selbststän­dig handeln kann Wien durch eine Novelle der Straßenver­kehrsordnu­ng. Diese gibt Gemeinden die Möglichkei­t, Rechtsabbi­egeverbote für Lkw über 7,5 Tonnen ohne Abbiegeass­istenten im gesamten Ortsgebiet oder in Teilen davon zu erlassen.

Der Verkehrscl­ub Österreich fordert nun eine Ausweitung des Abbiegever­bots auf ganz Österreich. Abbiegeass­istenten würden die Verkehrssi­cherheit für alle Fußgänger und Zweiradfah­rer erhöhen.

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