Ein Kunstwald trifft den Nerv der Zeit
Österreichs größte Kunstinstallation, der „Wald im Wörthersee-stadion“, wurde gestern erstmals der Presse präsentiert. Am Sonntag wird offiziell eröffnet.
Zuletzt habe sie so einen Medienansturm bei der Eröffnung der Elbphilharmonie erlebt, erzählte eine Schweizer Journalistin. Sie war, wie über 100 weitere nationale und internationale Medienvertreter, gestern zur ersten Präsentation von „For Forest“(bekannt als „Wald im Stadion“) angereist. Die Elbphilharmonie wurde übrigens vom Basler Stararchitekten Jacques Herzog geplant – davon später mehr.
Die Neugier war also groß,
ebenso die Erwartungshaltung – war doch das Kunstprojekt von Beginn an sehr kontroversiell diskutiert worden. Zuletzt war von abgestorbenen Bäumen die Rede und ein illegal gemachtes Video von den Aufbauarbeiten, das durch die sozialen Netzwerke geisterte, zeigte eher eine Naturruine.
Allen Unkenrufen zum Trotz: Im Klagenfurter Stadion steht ein Wald – und zwar ein sorgfältig gestalteter. Der Schweizer Landschaftsarchitekt Enzo Eneo hat dafür 299 Bäume ausgesucht, rund 6000 mitsamt den Töpfen auf dem Waldboden gepflanzte Farne und Kleingehölze sorgen für das „Gedachs“, von der Tribüne aus kann man auch am Boden liegendes Totholz erkennen.
Die Idee zu dem Projekt hatte der Schweizer Kunstvermittler Klaus Littmann, der sich von der über 30 Jahre alten Zeichnung von Max Peintner dazu inspirieren ließ. Und Littmann gab bei der gestrigen Präsentation denn auch zu: „Der Zeitpunkt, zu dem wir das umsetzen, ist mir ein bisschen unheimlich. Es kommt so was von punktgenau, wenn man miterlebt, was anlässlich der Klimadebatte in den Medien ist, und was Studien raten: nämlich dass weltweit der Wald aufgeforstet wird.“Das Projekt erinnert als Mahnmal für die Vergänglichkeit der Natur daran, dass der Wald ein lebendiger Organismus ist, der Schutz braucht – die