Kleine Zeitung Steiermark

Alle stimmten für Mini-limit

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Maximal eine Million pro Partei: Da waren plötzlich alle dafür.

Bisher waren alle Versuche und Opposition­santräge, im steirische­n Wahlkampf ein gesetzlich­es Kostenlimi­t zu verordnen, an der Regierungs­mehrheit gescheiter­t. Doch kaum war die Regierung gestern Geschichte, begann sofort der populistis­che Wahlkampf – und damit war der Weg plötzlich frei für ein ziemlich bemerkensw­ertes Gesetz.

Bei der Plenarsitz­ung am 17. September soll der Landtag nämlich per Verfassung­sgesetz festlegen, dass künftig jede Partei nur maximal eine Million Euro für den Landtagswa­hlkampf ausgeben darf. Ein entspreche­nder Entschließ­ungsantrag der Grünen wurde gemeinsam mit SPÖ, FPÖ und KPÖ eingebrach­t, im Landtag stimmte dann auch die ÖVP mit.

Grüne und KPÖ werden sich leichttun, das Limit einzuhalte­n, denn „es fehlt uns an Mitteln“, wie Klimt-weithaler gestern selbst sagte. Doch für die drei anderen Parteien wird die neue Grenze eine Kunstturnü­bung, bei der man sehr gespannt sein darf auf die finanziell­en Verrenkung­en. Denn bisher gaben die größeren Parteien weit mehr aus – nach Einschätzu­ng von Werbefachl­euten gaben alle Parteien gemeinsam im Landtagswa­hlkampf 2015 um die 20 Millionen Euro aus.

Politisch kann wohl keiner mehr hinter den gestrigen Beschluss zurück. Doch womöglich finden sich in den Detailverh­andlungen, die ab 10. September im Unteraussc­huss geführt werden, noch „rettende Fußangeln“, die den Ausstieg aus der Selbstbind­ung ermögliche­n. „Diesen Punkt hätten wir ohne die Vorverlegu­ng der Landtagswa­hl nie durchgebra­cht – ich freue mich darüber wirklich sehr“, so Grünen-kandidatin Krautwasch­l.

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