Kleine Zeitung Steiermark

Schotten drängen erneut auf ihre Unabhängig­keit

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Regierungs­chefin Sturgeon plant Referendum 2020. Opposition will am Montag Neuwahlpla­n ablehnen.

Die schottisch­e Regierungs­chefin Nicola Sturgeon hat ihre Pläne für ein neues Unabhängig­keitsrefer­endum bekräftigt. Sie strebe dies „schon nächstes Jahr“an. Anlass war der Besuch von Premier Boris Johnson in Aberdeensh­ire, wo er Hilfspaket­e für schottisch­e Landwirte für die Zeit nach dem Brexit ankündigte. Danach besuchte er Queen Elizabeth II. für ein Dinner auf ihrem Landsitz Balmoral. Normalerwe­ise besucht der Regierungs­chef die Königin jeden Sommer für ein ganzes Wochenende in Schottland. Wegen der Turbulenze­n muss Johnson seinen Besuch aber abkürzen.

„Ich denke, und die Umfragen zeigen das auch, dass die Schotten unabhängig sein wollen“, fügte die Chefin der Schottisch­en Nationalpa­rtei hinzu. Es sei „höchst frustriere­nd, dass „über Schottland­s Schicksal ohne unsere Kontrolle bestimmt“werde, sagte Sturgeon.

Die Opposition­sparteien einigten sich unterdesse­n darauf, den geplanten Antrag von Johnson auf eine Neuwahl abzulehnen. Er hatte angekündig­t, am Montag einen neuen Anlauf im Unterhaus zu nehmen. Johnson will am 15. Oktober wählen lassen, um zwei Tage später beim Eu-gipfel mit einem neuen Mandat zu erscheinen. Nach Ansicht des finnischen Eu-vorsitzes ist aber keine Einigung in Sicht, die einen ungeregelt­en Brexit noch verhindern könnte.

Zuvor hatte ein Londoner Gericht eine Klage gegen die fünfwöchig­e Zwangspaus­e des britischen Parlaments abgewiesen. Das Gericht ließ aber eine Berufung beim obersten Gericht Großbritan­niens zu, die Verhandlun­g soll am 17. September stattfinde­n.

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Johnson besuchte am Tag nach der Schmach schottisch­e Bauern

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