Wenn Schüler ihrer Ministerin schreiben!
Und wann werden die Schüler Europas mit Greta Thunberg für verhungernde Kinder auf die Straße gehen?
Für manche ist sie ein Topprodukt von Pr-strategen: Greta Thunberg. Für andere ist sie eine Heldin, die das Klima in vielen Eu-staaten zum Thema Nummer eins machte. Ob es eine Rolle spielt, wenn Pr-strategen im Greta-thunberg-hype die Fäden ziehen? Ob es eine Rolle spielt, ob sie im Heißluftballon oder im Flugzeug unterwegs ist? Was zählt, ist ihr Weckruf. Was nicht zählt, ist die Frage, „ob Greta ein Beweis für eine Gesellschaft ist, die sich von jeder Rationalität verabschiedet hat und die ein verhal
Carina Kerschbaumer tensgestörtes Mädchen wie eine Heilige verehrt, die über Wasser wandeln kann“, wie Henryk Broder in der „Weltwoche“provokant schreibt.
Wie immer die Antwort ausfällt, sie ändert nichts an den verheerenden Folgen der Erderwärmung. Und das ist wohl der Grund, warum jetzt steirische Schüler empört sind über die Bildungsministerin, da sie Maßnahmen bei unerlaubtem Fernbleiben von demonstrierenden Schülern ankündigte. „Wir würden“, schrieben sie gestern der Ministerin, „nichts lieber tun, als unbekümmert unsere Hausaufgaben zu machen – aber dafür muss die Politik erst ihre Hausaufgaben machen.“
Henryk Broder würde jetzt wohl fragen, ob sie diesen Brief auch dem Us-präsidenten geschrieben haben. Oder ob sie im Sommer mit dem Paddelboot nach Griechenland gefahren sind, wie viele sich mit dem Auto zur Demo bringen lassen und mit Moped oder Mofa in die Schule fahren. Oder wann sie endlich auch für die verhungernden Kinder dieser Welt auf die Straße gehen. a, kann man alles fragen, aber ändern Provokationen etwas an der Erderwärmung? Nein. Die Welt braucht Gretas und engagierte, wissbegierige Jugendliche, die ihre Hausaufgaben machen. Aber die auch in unterrichtsfreien Zeiten weiter demonstrieren.
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