Auf der Welle zu Olympia
Bei der Surf-weltmeisterschaft in Japan will sich der Grazer Jonas Bachan für Tokio 2020 qualifizieren.
Wenn ab Sonntag im japanischen Miyazaki die Weltmeisterschaft im Wellenreiten über die Bühne geht, wird sich mit dem Grazer Jonas Bachan auch ein „Exot“im 240 Surfer starken Teilnehmerfeld befinden. Wie ein Steirer aufs Surfbrett kommt, ist schnell erklärt: Mit nur zwei Jahren zog es Bachans Familie Richtung Südwestfrankreich, wo Jonas fünfjährig zum ersten Mal auf einem Schaumstoffbrett die Wellen bearbeitete und später in Biarritz an einem Surf-internat maturierte. Heute trainiert er im Camp seines Vaters an der portugiesischen Algarve.
Als 21-Jähriger hat er nun die Chance, sich bei der WM für die Surf-premiere bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio zu qualifizieren. Nur je 20 Damen und Herren werden nächstes Jahr zu Olympia-ehren kommen, weshalb sich Bachan selbst auch nur in der Rolle des Außenseiters sieht. „Wenn die Topnationen vor dem Contest in einem Sus
hi-restaurant einen schlechten Fisch erwischen, habe ich vielleicht eine Chance“, nimmt es der Grazer mit Humor. M it Kelly Slater (47) könnte der Exil-steirer auf die Ikone des Surfsports treffen. „Mit ihm am Wasser zu sein, wäre großartig“, meint Bachan über den elffachen Weltmeister. Selbst hat der Blondschopf die absolute Weltspitze aber nicht im Sinn: „Mir geht es darum, Spaß an der Sache zu haben, und dort, wo ich mitmache, das Maximum herauszuholen.“Mit den aktuellen Bedingungen in Österreich wäre das vermutlich auch gar nicht möglich. Surfen ist hierzulande dem Wasserski- und Wakeboardverband zugehörig. „Wir bräuchten primär einen Surfverband, der professionelles Surfen unterstützt, um generell mehr Bewusstsein für den Sport zu schaffen.“bseits des Wellenreitens besucht der dreisprachige Bachan zwei Mal in der Woche eine Schauspielschule in Paris und nennt Christoph Waltz als sein großes Vorbild. Ähnlich wie der Hollywood-star wird wohl auch Bachan so schnell nicht nach Österreich zurückkehren. „So gerne ich Graz und das österreichische Essen habe und oft auch ein paar Wochen dort verbringe – der Gedanke, nicht am Meer zu wohnen, ist für mich unvorstellbar.“
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