Kleine Zeitung Steiermark

Noch bleibt der Traum vom Titel in Rot

- Von Karin Sturm aus Monza

Ferrari feierte sich vor dem Heim-grand-prix in Monza schon einmal selbst: Mitten in der Innenstadt, auf dem Mailänder Domplatz, mit einer Riesen-veranstalt­ung anlässlich des 90-jährigen Jubiläums des Rennstalls in diesem Jahr. Mit dabei natürlich die heutige Formel-1-mannschaft mit Sebastian Vettel, Charles Leclerc und Teamchef Mattia Binotto. Es kamen aber auch viele Ferrari-stars der Vergangenh­eit, von Mario Andretti über Gerhard Berger und Jean Alesi bis hin zu Kimi Räikkönen.

Dazu Ex-präsident Luca die Montezemol­o, die früheren

Stefano Domenicali, Jean Todt und sogar der im vergangene­n Jahr geschasste Maurizio Arrivabene – und auch die Zukunft, die Ferrari-junioren mit Mick Schumacher an der Spitze.

90 Jahre Scuderia Ferrari: Gefeiert wurde vor dem Mailänder Dom. In Monza geht es mit dem internen Duell Vettel vs. Leclerc weiter.

Um die Zukunft ging es da auch bei Sebastian Vettel: Als er von den Moderatore­n gefragt wurde, ob er denn bei Ferrari bleiben werde, schien Vettel allein schon über die Frage erstaunt: „Warum denn nicht?“Wobei er wohl davon ausging, dass es um nächstes Jahr ging, die Frage aber eher auf die weitere Zukunft nach 2020 gemünzt war – und da will er sich grundsätzl­ich nicht festlegen.

Akut hat Vettel freilich ein Problem: Er muss aufpassen, dass ihm Charles Leclerc nicht bald den Nummer-1-status im Team streitig macht. Das schwache Wochenende des viermalige­n Weltmeiste­rs in Spa zusammen mit dem ersten Sieg des jungen Monegassen hat die Spekulatio­nen neu angeheizt. „Charles ist schnell, fährt anders als ich. Da gibt es immer etwas zu lernen“, sagt er selbst. „Es ist wichtig, dass wir bei der Entwicklun­g des Autos zusammenar­beiten. Charles war in Spa stärker, das kann mir nicht gefallen. Ich hoffe, dass die Plätze in Monza vertauscht sind.“Den Traum vom Titel in Rot hat er jedenfalls noch nicht aufgegeben.

Noch stellt sich der Teamchef Mattia Binotto, der sich auf der Bühne in Mailand fast auffällig in Vettels Nähe aufhielt, voll hinter den Deutschen: „Man muss das Gesamtbild sehen. In Hockenheim ist er ein fantastisc­hes Rennen gefahren, in Ungarn lag er auch vor Charles. In Spa war am Anfang der Unterschie­d auf den Soft-reifen miteamchef­s nimal, erst dann, auf den Mediums, hatte er massive Probleme mit dem Reifenvers­chleiß. So etwas kann immer wieder passieren, selbst ein minimaler Unterschie­d in der Abstimmung kann einen massiven Unterschie­d ausmachen. Abgesehen davon: Nummer 1 ist bei uns immer das Team.“

Trotzdem – der Druck auf Vettel steigt. Mercedes-konkurrent Lewis Hamilton singt ja auch schon Lobeshymne­n auf Leclerc. „Wenn man als junger Fahrer zu Ferrari kommt, ist das immer schwierig. Wenn man dann aber immer häufiger einen vierfachen Champion im Training besiegt und auch im Rennen schneller ist, dann spricht das für sich selbst.“

 ??  ?? Ferrari feierte vor dem Dom in Mailand Geburtstag. Mit Champions und
Ferrari feierte vor dem Dom in Mailand Geburtstag. Mit Champions und

Newspapers in German

Newspapers from Austria