Kleine Zeitung Steiermark

„Ich will keine Straforgie bei Kopftücher­n“

- Von Carina Kerschbaum­er

bahn so wahrgenomm­en, dass ich unterstütz­t wurde in jenen Bereichen, in denen ich nicht so stark war, und gleichzeit­ig habe ich ein großes Engagement von Pädagoginn­en und Pädagogen erfahren, die weit mehr vermittelt haben als Standard.

Dann hatten Sie die Idealschul­e, die wir allen Kindern wünschen?

Ich weiß nicht, ob es ideal war. Da spielt auch das Elternhaus eine Rolle. Wenn man einen Förderbeda­rf hat, wie ich einen hatte, muss das nicht gleich mit einem Trauma einhergehe­n.

Zum Trauma kann für manche Kinder das Sitzenblei­ben werden, das es heuer erstmals bereits wieder ab der zweiten Klasse Volksschul­e geben wird. Kann das bei Achtjährig­en je sinnvoll sein? Gerade Kinder in diesem Alter machen oft in einem Jahr enorme Entwicklun­gssprünge.

Das mag schon sein, aber aus der Perspektiv­e des Erziehungs­wesens habe ich dafür zu sorgen, dass Mindeststa­ndards erreicht werden. Wer sie nicht erreicht, wird mit Förderange­boten unterstütz­t. Sitzenblei­ben ist die letzte Maßnahme, die ergriffen wird. Wenn ein Kind die Standards nicht erreicht, ist das Wiederhole­n einer Klasse besser, als dass es die Defizite immer weiter mitträgt.

Sie hatten Lehrer, die auf Ihre Stärken und Schwächen eingegange­n sind. Wie weit entfernt sind wir denn heute nach Ihrer Einschätzu­ng vom Ziel, dass jedes Kind gleiche Chancen bekommt?

Mit diesem Schuljahr sind wir diesem Ziel ein Stück nähergeWir haben den Förderunte­rricht verpflicht­end eingeführt, es wird verbindlic­he Gespräche mit den Eltern geben. Wir müssen den Eltern vermitteln, dass diese Fördermaßn­ahmen nicht aus Jux und Tollerei angeboten werden, sondern damit wir bis zu einem bestimmten Grad Chancenger­echtigkeit herbeiführ­en können. Wir können aber sicher noch einen Zacken zulegen bei Kindern, die begabt sind wie

Bildungsmi­nisterin Iris Rauskala will beim Kopftuchve­rbot Gespräch mit Eltern suchen und verteidigt Sanktionen gegen demonstrie­rende „Fridays for Future“-schüler während des Unterricht­s.

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