„Eltern sind sich oft ihrer Modellwirkung nicht bewusst“
Bildungspsychologin Christiane Spiel erklärt, warum Eltern Kindern unbewusst die Freude an der Schule nehmen.
Rhythmus steht. Eltern sind sich oft ihrer Modellwirkung nicht bewusst.
Sollte man Kindern eine Belohnung in Aussicht stellen, wenn sie sich in der Schule besonders anstrengen?
Schule ist eine Aufgabe für Kinder, so wie die Arbeit für Erwachsene. Schule ist oft auch durchaus anstrengend und herausfordernd. Aber sie sollte von den Kindern als selbstverständlich angesehen werden. Eine bereits vorher in Aussicht gestellte Belohnung für Lernen fördert die extrinsische Motivation (Lernen „für etwas“) und es besteht die Gefahr, dass die intrinsische Motivation (Freude am Lernen und Können an sich), von der wir ja wollen, dass sie über das ganze Leben hinweg aufrechtbleibt, verkümmert. Eltern sollten daher gut überlegen, wann und wie sie Belohnungen einsetzen.
Immer mehr Kinder leiden unter Schulangst. Wie erkennt man Schulangst und ab welchem Punkt müssen Eltern eingreifen?
„Schulangst“ist ein komplexer Begriff, der vieles subsumiert. Daher kann diese Frage nicht einfach beantwortet werden. In jedem Fall sollten Eltern hellhörig werden, wenn ein Kind, das bisher gerne in die Schule gegangen ist, dies plötzlich nicht mehr tut und auch nicht über die Schule sprechen will. Ein regelmäßiger Kontakt mit dem Klassenlehrer ist hier hilfreich.