Das Wurmschachern und der Kaiserwald
Wenn heute am Hauptplatz von Wundschuh wieder das traditionelle „Wurmschachern“mit Speis und Trank, Musik und Spiel stattfindet, werden sich viele Besucher fragen, was denn dieser Name bedeuten soll. Um das zu klären, müssen wir weit in die Geschichte des Landes zurückschauen, denn der Name hängt mit dem ursprünglichen Ortsnamen von Wundschuh zusammen, der „Wurmschach“lautete, was „Schlangenwald“bedeutet. Schach war mittelhochdeutsch für „einzeln stehender Wald“und „Wurm“stand für Schlange.
Auch die Entstehung des heutigen Namens Wundschuh ist dem Biss giftiger Schlangen zu
Robert Engele denn einst gab es dort ein waldartiges Sumpfgebiet als Teil des Kaiserwalds, in dem gefährliche Schlangen lebten. Die ersten Bewohner mussten sich bei Rodungsarbeiten mit hohen Schuhen, die aus dicken Fellen hergestellt waren, vor dem Wundbiss der Schlangen schützen. Diese Leute wurden als „Wundschuher“beberichtet die Wundschuher Gemeindezeitung.
Im Jahr 1292 wird in einer Urkunde des Stiftes Rein der Name „Wrmschach“erstmals genannt, weil ein Konrad de Wrmschach eine Hube zu Zwaring um sieben Mark Silber dem Stift Rein verkauft hat. Und in einer päpstlichen Bulle des Jahres 1230, in der alle Orte angezuschreiben, führt werden, in denen das Nonnenkloster Göß Besitzungen und Untertanen hatte, scheint auch „Wrmscah“, also Wundschuh, auf. Die Schreibung des Ortsnamens hat sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert von Wrmscah (1230) über Womschach (1300), „in Marchia est villa nomine Wurmtschach“(1331) bis Wrmschach (1395).
Und das 1965 verliehene Wappen der Gemeinde zeigt eine „schwarze, goldgekrönte, rotbezungene Schlange“zwischen zwei Fichtenbäumen, was eindeutig auf den alten Schlangenwald hinweist.
Doch auch der erwähnte benachbarte Kaiserwald – ein großflächiges Waldgebiet von 30 Quadratkilometern zwizeichnet,
Wie Wundschuh und der Kaiserwald zu ihren Namen kamen und schließlich der Kaiser seinen ganzen Wald verkaufen musste.