Sicherheitsbedenken: Polizei will Alkoholverbot am Hauptbahnhof
gar Schlägereien. Erst am Wochenende ist etwa ein junger Mann, der laut Polizei betrunken war, ausgerastet und hat einen Verkäufer mit einer Wodkaflasche attackiert.
Genug ist genug, finden jetzt die Sicherheitsbehörden: „Ein striktes Alkoholverbot auf dem gesamten Bahnhofsgelände einzuführen – sowohl am Vorplatz als auch im Inneren – würde die Situation entschärfen“, plädiert Chefinspektor Erwin Dornhofer von der Landespolizeidirektion Steiermark. Derzeit gilt lediglich die Hausordnung im Gebäude, dass bei übermäßigem Alkoholkonsum eine Anzeige droht. Entweder seitens der Bahnhofsecurity oder der Polizei.
Für Dornhofer stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob eine Anzeige nicht zu spät sei, wenn die Personen – oftmals sind es übrigens „Wiederholungstäter“– bereits betrunken sind. Daher: „Das Trinken ist das Hauptproblem für dortige Streitereien. Das im Vorfeld zu unterbinden, wäre die Lösung.“Davon ausgenommen wäre die Gastronomie. „Dort haben wir überhaupt keine Einsätze“, erklärt er. Um zukünftige Sicherheitsmaßnahmen zu erhöhen, plädiert auch die ÖBB für ein geregeltes Alkoholverbot. „Wir arbeiten eng mit den Einsatzkräften zusammen und wissen um das Problem. Ein Verbot wäre auch in unserem Interesse“, so Herbert Hofer von den ÖBB. Die Entscheidung darüber obliegt nicht Polizei und ÖBB alleine, sondern letztlich der Stadt Graz.
Der Vergleich mit anderen Grazer Bahnhöfen und Knotenpunkten (Ostbahnhof, Don Bosco, Puntigam oder Murpark) zeigt übrigens, dass es dort kaum Konflikte gibt. „Am Ostbahnhof haben wir keine Einsätze. Ansonsten sind Sachbeschädigungen hin und wieder ein Thema“, meint Dornhofer.
Der Hauptbahnhof wäre jedenfalls nicht die erste Adresse, an der Alkohol in Graz verboten ist. Das gilt bereits auf den Straßen im Univiertel, am Hauptplatz und in der Hans-sachsgasse. Ausnahme ist jeweils die Konsumation in Gastgärten oder an Würstelstandeln.